Mainstockheim ist dabei
Autor: Robert Haaß
Mainstockheim, Freitag, 10. Februar 2023
Gemeinderat stimmt mehrheitlich für den Beitritt zur Projektentwicklungsgesellschaft für erneuerbare Energien, übt aber auch deutliche Kritik an den Energieversorgern.
Es war eine lange Diskussion im Gemeinderat, ob Mainstockheim der Projektentwicklungsgesellschaft der drei Energieversorger und der Kommunen im Landkreis beitreten soll. Am Ende stand zwar ein klares Ja bei nur zwei Gegenstimmen, in der Debatte wurde aber auch viel Kritik geäußert.
Das Problem: Für neue Freiflächenphotovoltaikanlagen oder auch Windräder fehlten oft geeignete Einspeisepunkte für den erzeugten Strom, sodass Energie zwar erzeugt, aber nicht abgenommen werden könne und trotzdem bezahlt werden müsse. Schuld daran, so die weitgehend einhellige Meinung im Rat: Die wenig vorausschauende Politik der Energieversorger und der mangelhafte Ausbau ihrer Netze. "Wir zahlen das Geld, das die verschlafen haben", sagte etwa Frank Schmitt.
Dialog mit den Netzbetreibern offen halten
Bürgermeister Karl-Dieter Fuchs will trotzdem den Dialog mit den Netzbetreibern offen halten. Sein Beispiel: In Biebelried gebe es einen Investor, der bereits rund 70 Hektar für Photovoltaik unter Vertrag habe. Sollte da noch etwas mehr dazu kommen, würde er sogar ein eigenes Umspannwerk bauen. Der erzeugte Strom könnte dann in die große 380 KV -Leitung bei Westheim eingespeist werden, die derzeit um einen dritten Stromkreis erweitert werden soll. Zur Einspeisung dort könnten die Netzbetreiber im Landkreis ein "Türöffner" sein, sagte Fuchs.
Zudem wäre ein solcher Einspeisepunkt dann auch für in Mainstockheim immer wieder diskutierte Windkraft nutzbar. Diese sollte aber auch als Anlagemöglichkeit für Mainstockheimer dienen und zudem den Strompreis für Bürgerinnen und Bürger günstiger machen.
Sanierung von bestehenden Häusern soll Vorrang haben
Innen vor Außen - so sollte sich Mainstockheim nach dem Wunsch des Gemeinderats weiter entwickeln. Die Sanierung von bestehenden Häusern im Dorf selber soll also Vorrang vor dem Ausweisen neuer Baugebiete haben. Bei einer interkommunalen Sitzung der ILE MainLand Allianz wurde der Wunsch nach finanzieller Unterstützung bei der Entsorgung von Bauschutt geäußert. Nach Aussagen der ILE-Managerin Veronika Enders gibt es dies in den Landkreisen Würzburg und Schweinfurt bereits, der Landkreis Kitzingen weigert sich allerdings eine solche Bezuschussung zu gewähren.
Das Ratsgremium beauftragte die Managerin nun für eine solche Förderung Richtlinien zu entwickeln. Eine Bezuschussung sollte dann über die ILE gestellt werden können, aber von jeder einzelnen Gemeinde ausgezahlt werden. Mainstockheims Rat kann sich hier eine jährliche Fördersumme von 15.000 Euro vorstellen. Details sollen bei Vorlage des Entwurfs diskutiert werden.
Mit einem ILE-weiten "Innenentwicklungspreis" will die ILE ebenfalls gelungene Beispiele der Innenentwicklung fördern. Der Preis sollte alle zwei Jahre vergeben und mit Preisgeldern versehen werden. Der Antrag von Cordula Heinkel, den Radweg im Bereich des Koppentores nachts mit einer Lampe zu beleuchten, wurde bei zwei Gegenstimmen abgelehnt.