Leere Kassen: Biebelrieder Haushalt nur nach Mühen beschlossen
Autor: Gerhard Krämer
Kaltensondheim, Mittwoch, 12. Juli 2023
Erst abgelehnt, dann mit Gegenstimmen beschlossen: Der Weg zum Haushaltsplan für die Gemeinde Biebelried war steinig – und das wird wohl auch so bleiben.
Die Gemeinde Biebelried hat einen Haushalt. Doch der Weg dahin war lang, steinig und hart. In der jüngsten Sitzung wurde das Zahlenwerk erst einmal nach erneuter Beratung abgelehnt, dann, nach der Suche nach Einsparungen in Höhe von rund 230.000 Euro, mehrheitlich genehmigt.
Manchem der zwölf Zuhörerinnen und Zuhörer mag trotz der Hitze im Saal des Feuerwehrhauses Kaltensondheim der kalte Schweiß ausgebrochen sein, als bei der Suche nach Einsparungen die Streichung der Ersatzbeschaffung des 34 Jahre alten einen Stock tiefer stehenden Feuerwehrfahrzeuges zur Debatte stand. Doch der Reihe nach.
Erneut war der Haushalt 2023 der einzige Punkt auf der Tagesordnung des Biebelrieder Gemeinderates. Bereits vor zwei Wochen war dies der Fall bei der regulären Sitzung gewesen. Auch da hatte es von Kämmerer Michael Schmitt bei der Vorstellung des Zahlenwerks schon den Hinweis gegeben, dass der Haushalt trotz der Zuführung vom Vermögenshaushalt in den Verwaltungshaushalts – statt umgekehrt – genehmigungsfähig sei, weil kein Kredit benötigt wird.
"Wir leben von unseren Rücklagen und machen aus dem laufenden Geschäft ein Minus", verdeutlichte er erneut. Einsparungen seien deswegen für die kommenden Jahre notwendig und die Überlegung, wie der Verwaltungshaushalt wieder zu mehr Einnahmen kommt.
Dies war auch der Tenor der kurzen Haushaltsrede von Bürgermeister Roland Hoh. In Anbetracht des Neubaus eines Kindergartens, falls sich nicht eine andere Lösung findet, müssten Investitionen zurückgestellt oder gestrichen werden.
"Auf Dauer ist unser Haushalt so nicht zu halten", sagte Hoh. Für Biebelried kommt laut Hoh dazu, dass die Gemeinde für drei Feuerwehren und drei Rathäuser zuständig ist, dazu für eine Kirche, einen Kindergarten und fünf Spielplätze.
Kindergarten, Hauptstraße und Feuerwehrautos (Kaltensondheim und Biebelried) – alle drei Projekte ließen sich nicht verwirklichen, mahnte der Kämmerer. Er machte auch deutlich, dass sich an den Zuweisungen und Umlagen nicht rütteln lasse, da dies fixe Zahlen seien.