Die Junge Union hat kürzlich den SPD-Kreisfraktionsvorsitzenden kritisiert, weil er sich gegen zu viele Logistikzentren im Landkreis Kitzingen ...
Zum Bericht der Main-Post vom 13. Juli, "Erneute Kritik an Kreisrat Robert Finster durch die JU", meldet sich der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion zu Wort:
"Etwa 10,3 Hektar Fläche wurden in Bayern 2021 täglich verbraucht (Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Energie). Das entspricht rund 15 Fußballfeldern", schreibt Robert Finster. Der Landkreis Kitzingen liege mit an der Spitze in Unterfranken. "So haben sich die Gewerbeflächen seit 2015 von 540 auf 1290 Hektar mehr als verdoppelt. Auch wegen unserer verkehrsgünstigen Lage."
Finster zitiert den Deutschen Städtetag, Abteilung Stadtentwicklung: "Die Logistiker sind nach unserer Analyse die maßgeblichen Flächenräuber in Deutschland." Finster schlägt daher vor, statt der grünen Wiese "lieber alte Industriegelände zu nutzen".
In der Sitzung des Wirtschaftsausschusses im Kreistag habe er den Bau auf der grünen Wiese in Geiselwind und die Planungen für Kleinlangheim-Stephansberg kritisch angesprochen. "Leider bedeutet ein Logistikzentrum dieser Größenordnung einen massiven Eingriff in Natur und Landschaft und hohe Verkehrsbelastungen durch Schwerlastverkehr mit unabsehbaren, auch gesundheitlichen Folgen für die Bewohner", argumentiert Finster.
Finster: Verlust von landwirtschaftlichen Flächen ist unumkehrbar
Der SPD-Kreisfraktionsvorsitzende sieht den Verlust von landwirtschaftlichen Flächen als nicht umkehrbar. Versiegelte Freiflächen könnten im Sommer nicht zur Kühlung beitragen. Finster glaubt, dass die Frischluftbildung und -zufuhr in das naheliegende Stephansberg wohl merklich beeinflusst werde.
"Ja, ich bin ein Mensch, der mit diesen umweltschädlichen Veränderungen nicht so leicht umgehen kann wie offenbar die CSU/JU", erklärt Finster. Die Mehrheit, vermutet er, wolle wie die Kreistags-SPD "eine moderne Wirtschafts- und -ansiedlungspolitik, die sich nicht gegen Mensch und Umwelt richtet".
Was die JU vertrete, sei weder innovativ noch hilfreich für das Logistikgewerbe, "sondern nur steinalte, unkritische Wirtschaftsideologie", die den modernen Anforderungen an den Klimaschutz nicht gerecht werde. Die SPD-Kreistagsfraktion habe hingegen schon 2018 Vorschläge zum Flächenverbrauch im Landkreis gemacht. "Von der CSU habe ich darüber noch nie etwas im Kreistag gehört", schreibt Finster.
Es ist vollkommen Richtig was Herr Robert Finster hier schreibt. In den Ballungszentren werden die Logistik Terminals verbannt, aber auf dem flachen Land schießen sie aus dem Boden. Bestes Beispiel ist das geplante Geis Projekt zwischen Haidt und Stephansberg. Hier sollen 8,4ha wertvolles Ackerland versiegelt werden. Die Gemeinde Kleinlangheim, auf deren Gemarkung dieses Megaprojekt geplant ist, steht dieser Planung positiv gegenüber. Die Gemeinde erwartet sich Gewerbesteuereinnahmen und die Anwohner von Haidt und Stephansberg, so wie die Anlieger an der B22 erhalten die negativen Auswirkungen. Liebe Gemeinde Kleinlangheim, lasst doch die LKW und Kleintransporter durch euren Ort fahren, dann habt ihr beides.