Falsche Zuführung zum Haushaltsausgleich: Hohe Defizite bei Kindergarten und Wasserversorgung
Autor: Hartmut Hess
Willanzheim, Dienstag, 16. April 2024
"Die Haushaltslage der Gemeinde ist leicht angespannt", attestierte Günther Schell, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen, in der Willanzheimer Haushaltssitzung. Deswegen legte er den Damen und Herren ans Herz, künftig mehr Einnahmen im Verwaltungshaushalt zu generieren, um den Schuldendienst der Zukunft schultern zu können. In diesem Jahr ist allerdings keine Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt möglich. Stattdessen müssen 75.000 Euro in umgekehrter Richtung transferiert werden.
"Die Haushaltslage der Gemeinde ist leicht angespannt", attestierte Günther Schell, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Iphofen, in der Willanzheimer Haushaltssitzung. Deswegen legte er den Damen und Herren ans Herz, künftig mehr Einnahmen im Verwaltungshaushalt zu generieren, um den Schuldendienst der Zukunft schultern zu können. In diesem Jahr ist allerdings keine Zuführung vom Verwaltungshaushalt zum Vermögenshaushalt möglich. Stattdessen müssen 75.000 Euro in umgekehrter Richtung transferiert werden.
Der Gesamthaushalt hat heuer ein Volumen von 6,2 Millionen Euro, wovon 4,1 Millionen Euro auf den Verwaltungshauhalt entfallen. Den größten Einnahmeposten bildet die Einkommenssteuerbeteiligung mit einer Million Euro, gefolgt von den Schlüsselzuweisungen mit 554.000 Euro und der Gewerbesteuer mit 314.000 Euro sowie 150.000 Euro an Grundsteuern. Dem stehen knapp 800.000 Euro an der abzuführenden Kreisumlage gegenüber. Weitere enorme Ausgabeposten sind die Betriebskosten für die Kindergärten mit 443.000 Euro, 250.000 Euro Umlage an Schulverbände sowie 276.000 Euro an Umlage für die Verwaltungsgemeinschaft.
Günther Schell machte hauptsächlich die hohen Defizitzuschüsse für die Kindergärten und ein hohes Defizit bei der Wasserversorgung dafür verantwortlich, dass kein Ausgleich des Verwaltungshaushalts möglich ist und die gesetzliche Mindestzuführung in den Vermögenshaushalt nicht erreicht wurde. Trotzdem beließ das Gremium die Hebesätze unverändert mit jeweils 350 Prozentpunkten für die Grundsteuern und 380 Prozentpunkten für die Gewerbesteuer. Im Vermögenshaushalt ist die Sanierung der Willanzheimer Pfarrkirche mit 585.000 Euro der größte Brocken, für den Mischwasserkanal und die Gehwegsanierung nahe dem Baugebiet Sommerried II in Hüttenheim schlagen zusammen 275.000 Euro zu Buche.
Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert betonte, dass Wünschenswertes von Notwendigem unterschieden werden müsse und trat dafür ein, Investitionen für Institutionen und Vereine, die dem Gemeinwohl förderlich sind, weiterhin zu unterstützen.
Dank eines Jahresüberschusses mit 815.000 Euro aus dem vergangenen Jahr und staatlichen Zuweisungen von rund einer Million Euro sind die Investitionen ohne Neuverschuldung möglich. Die Schulden sollen sich nach 218.000 Euro an Schuldendienst bis zum Jahresende auf 764.000 Euro reduzieren und zugleich verfügt die Gemeinde über keine nennenswerten Rücklagen mehr.
Weitere Themen im Rat waren:
Die Sanierung der Willanzheimer Pfarrkirche ist jetzt mit den Gerüstbauarbeiten gestartet, bis Jahresende soll das Vorhaben abgeschlossen sein.