Eine Mischung aus Wut und Unverständnis: Interessengemeinschaft kämpft immer noch für Hochwasserschutz
Autor: Georg Ruhsert
Münsterschwarzach, Montag, 15. April 2024
Strahlender Sonnenschein, Blasmusik und Bratwurstduft, dazu rund 150 Menschen, die am Sonntagmittag auf der für den Autoverkehr gesperrten Schwarzachbrücke stehen und runter aufs Wasser schauen. Die Radtouristen, die anhalten, denken zunächst an ein fröhliches Dorffest. Doch dann sehen sie die vielen Transparente und die Plakatwände mit erschreckenden Bildern. Diese zeigen den selben Ort am 9. Juli 2021, als der Wasserstand der heute so beschaulich dahin plätschernden Schwarzach nach einem Starkregen rund drei Meter höher war. Die braune Brühe stand knietief in der Straße. Die Keller und teils auch das Erdgeschoss der anliegenden Häuser wurden überflutet.
Strahlender Sonnenschein, Blasmusik und Bratwurstduft, dazu rund 150 Menschen, die am Sonntagmittag auf der für den Autoverkehr gesperrten Schwarzachbrücke stehen und runter aufs Wasser schauen. Die Radtouristen, die anhalten, denken zunächst an ein fröhliches Dorffest. Doch dann sehen sie die vielen Transparente und die Plakatwände mit erschreckenden Bildern. Diese zeigen den selben Ort am 9. Juli 2021, als der Wasserstand der heute so beschaulich dahin plätschernden Schwarzach nach einem Starkregen rund drei Meter höher war. Die braune Brühe stand knietief in der Straße. Die Keller und teils auch das Erdgeschoss der anliegenden Häuser wurden überflutet.
"Seitdem kämpfen wir für einen Hochwasserschutz und wir werden keine Ruhe geben!", so Reinhard Klos, Sprecher der nach der Flutkatastrophe gegründeten Interessengemeinschaft (IG) Hochwasserschutz auf der Demo. Von den Anwesenden, überwiegend Schwarzacher Bürger, gibt es reichlich Applaus. Viele der Bach-Anrainer sind der Meinung, es gehe viel zu langsam mit dem Hochwasserschutz. Dass man immer noch auf die für Herbst 2023 angekündigte Vorstellung der geplanten baulichen Schutzmaßnahmen entlang der Schwarzach wartet, erzürnt die Gemüter . Man lasse sich nicht mehr länger vertrösten und erwarte nun baldigst die Vorstellung des Konzeptes. Die IG befürchtet, dass Maßnahmen allein im Bereich des Marktes Schwarzach zu wenig bewirken könnten. Man müsse Schwarzach und Castellbach als Ganzes betrachten und auch in den Oberläufen Veränderungen vornehmen.
Ärgern tut die IG Hochwasser, dass es immer noch unzählige illegale Aufschüttungen entlang des Flusslaufes gebe. Diese müssten nun sofort auch auf den privaten Grundstücken und Äckern entfernt werden. Im Oktober 2023 habe man dem Landratsamt eine Liste mit den betroffenen Grundstücken überreicht, ohne bisher Rückmeldung zu erhalten. Das Wasserwirtschaftamt habe auf seinen Grundstücken solche illegalen Dämme zwar beseitigt, die teils mit Bauschutt und Asbestresten belastete Erde liege jedoch immer noch als Halde in der Flur. Es sei unhaltbar, dass die Abfuhr nun erst in sechs Monaten erfolgen solle.
Unverständlich sei auch, dass der viel zu kleine Durchlass des Castellbachs durch die Umgehungsstraße auch vier Jahre nach dem Hochwasser immer noch ein Abflusshindernis sei. Hier schiebe eine Behörde die Schuld auf die andere und nichts geschehe.
Klos sprach jedoch auch von Hoffnungszeichen, die er sehe. So habe der Markt Schwarzach initiativ 70.000 Euro investiert, damit die Planungen zum Hochwasserschutz schnellstmöglich beginnen konnten. Außerdem habe er vom Planungsbüro die Zusage erhalten, demnächst zu einem Ortstermin nach Schwarzach zu kommen.