Einblicke in die Geiselwinder Geschichte: Das Murrmann-Museum öffnet wieder

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Gerhard Haubenreich (links) und Richard Neumann haben das Heimatmuseum in Geiselwind geordnet und freuen sich auf die Neueröffnung.
Andreas Stöckinger
Der alte Säbel ist ein Neuzugang. "Er dürfte etwa aus der Zeit vom Ersten Weltkrieg sein", vermutet Richard Neumann.
Andreas Stöckinger
Eine Waschmaschine aus Eisen zeigt Richard Neumann.
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Auch eine alte Schuleinrichtung gibt es im Murrmann-Museum.
Andreas Stöckinger
Da werden Erinnerungen wach: Alte Telefonapparate mit und ohne Wählscheibe, Schreibmaschinen und mehr.
Andreas Stöckinger
Das Rathaus in Geiselwind: Im Obergeschoss des Fachwerkgebäudes befindet sich das Murrmann-Museum, doch dort ist zu wenig Platz. Hoffnung liegt auf der sanierten Scheune nebenan.
Andreas Stöckinger
Der schwedische General Murrmann, Symbolfigur von Geiselwind und Namensgeber des Museums, steht im Flur des Rathauses. Um ihn ins Museum nach oben zu tragen, ist er zu schwer.
Andreas Stöckinger
Viele historische Ausstellungsstücke aus der Großgemeinde Geiselwind sind im Murrmann-Museum untergebracht.
Andreas Stöckinger
Viele historische Ausstellungsstücke aus der Großgemeinde Geiselwind sind im Murrmann-Museum untergebracht.
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Viele historische Ausstellungsstücke aus der Großgemeinde Geiselwind sind im Murrmann-Museum untergebracht.
Andreas Stöckinger
Viele historische Ausstellungsstücke aus der Großgemeinde Geiselwind sind im Murrmann-Museum untergebracht.
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Es geht hoch hinaus, bis man an die musealen Schätze in Geiselwind kommt. Im zweiten Stock des schmucken Fachwerk-Rathauses direkt am Marktplatz ...

Es geht hoch hinaus, bis man an die musealen Schätze in Geiselwind kommt. Im zweiten Stock des schmucken Fachwerk-Rathauses direkt am Marktplatz ist das Murrmann-Museum untergebracht, das an diesem Sonntag, 16. April, um 13 Uhr, wieder eröffnet wird. Seit Corona war es geschlossen. Dann können Besucherinnen und Besucher einen reizvollen Blick in die Geschichte der Großgemeinde werfen. Daneben wird für Kaffee und Kuchen gesorgt sein.

In den vergangenen Tagen und Wochen haben sich Gerhard Haubenreich und Richard Neumann mächtig ins Zeug gelegt. Gerade in den letzten Jahren seien manche Gegenstände nur abgelegt worden. So galt es, vieles umzuräumen, neu zu ordnen, zu ergänzen und umzubauen. Außerdem mussten neu gebrachte Gegenstände mit einsortiert und beschriftet werden. "Wir haben hier viele Stunden verbracht und überlegt. Es macht Spaß, und Zeit haben wir ja", sagt Gerhard Haubenreich und blickt in den großzügigen Raum im Obergeschoss.

Gerade erst hat eine Bürgerin einen alten Säbel vorbei gebracht, der bei Gartenarbeiten aufgetaucht war. "Er dürfte etwa aus der Zeit vom Ersten Weltkrieg sein, einen ähnlichen haben wir bereits", erklärt Richard Neumann. Immer wieder kämen Geiselwinder mit Fundstücken und Exponaten auf sie zu.

Mit Haubenreich will Neumann das Vermächtnis vom kürzlich verstorbenen Altbürgermeister Gottfried Schaller fortführen. Schaller hatte einst die Idee zum Museum, die 1997 umgesetzt wurde. Der Altbürgermeister trug vieles zusammen und wusste über die meisten Stücke Bescheid, wie kein anderer. "Er war wie eine Bibliothek. Als er starb, beschlossen wir, dass wir das weiter führen", waren sich beide einig.

Sie haben versucht, die Ausstellung nach Themengebieten aufzubauen. Am Eingang etwa befinden sich viele Gegenstände aus der früheren Post und dem Rathaus. Alte Telefonapparate, Kassen, Schilder, Schreibmaschinen oder alte Postkarten aus Privatbesitz. Gleich daneben zeigt Neumann auf Wasserleitungen aus Holz, alte Pumpen, die er als früherer Gemeindearbeiter ausbaute.

Es folgen Radios, Grammophone, jede Menge Werkzeuge von den verschiedensten Handwerkern, die es einst in der Gemeinde gab. Landwirtschaft, Haus und Haushalt ist eine größere Abteilung, in der gezeigt wird, wie einfach die Menschen eingerichtet waren. Das Repertoire reicht von der alten Waschmaschine aus Eisen über Schüsseln, Schalen und Töpfe, bis hin zum Butterfass.

Weiter geht es mit Kleidung aus früheren Zeiten und der Ausstattung von Schlaf- und Wohnzimmern. Besonderheiten, wie alte Messgewänder, oder ein ganzer Bereich mit Gerätschaften aus einer früheren Arztpraxis, lohnen einen Blick. Auch ein selbst gebauter Holzschlitten vom Kunstschmied und Skier aus Holz stehen im Saal. "Für mich ist die Schule das Schmuckstück. Die Schiefertafeln und solche Schulbänke kannte ich auch noch", sagt Gerhard Haubenreich und zeigt auf eine weitere Abteilung.

Längst nicht alles, was man im Fundus habe, passte rein. "Wir haben alles, bloß keinen Platz", erklärt Gerhard Haubenreich. Momentan hat Richard Neumann noch einige Museumsstücke bei sich zuhause gelagert.

Für die Zukunft hoffen die beiden Geschichtsfreunde auf eine alte Scheune, die direkt neben dem Rathaus steht. Sie gehört der Gemeinde bereits und wurde saniert. Sie böte Platz für das Museum, dazu ließe sich eine Art Kulturscheune einrichten, das wäre ein Traum.

Darin hätte vielleicht auch das Denkmal der Geiselwinder Symbolfigur, General Murrmann, Platz. Die steinerne Darstellung des schwedischen Generals, der als Namensgeber dient, ist zu schwer, um sie unter das Dach zu bringen. Er behält seinen Platz deshalb im Rathaus, im Flur des Erdgeschosses.

In Zukunft wird das Heimatmuseum wieder öfters im Jahr seine Türen öffnen. Vier bis fünf feste Termine schweben den beiden Museumsbeauftragten vor, zudem wird auch auf Anfrage geöffnet. Zugang ist vom Marktplatz aus. Für Gehbehinderte steht ein Aufzug zur Verfügung.

Infos unter Tel.: (09556) 92220 und per E-Mail an markt@geiselwind.de