Zwischen Telefonaten am Handy und am Festnetz fand Heinz Dorsch noch Zeit, sich um seine Gäste zu kümmern.
Zwischen Telefonaten am Handy und am Festnetz fand Heinz Dorsch noch Zeit, sich um seine Gäste zu kümmern. Der Ehrenbürger der Marktgemeinde Seinsheim und frühere Bürgermeister feierte am 4. März seinen 70. Geburtstag. Freunde und Bekannte schauten vorbei, um persönlich Glückwünsche zu überbringen. Zu den Gratulanten zählten auch stellvertretende Landrätin Susanne Knof und Bürgermeisterin Ruth Albrecht.
Auch wenn er es eigentlich nicht gewollt hatte, weil er als Kind erlebt habe, dass es schwierig sei: Dorsch wurde Bürgermeister. Und das 30 Jahre lang bis zur vergangenen Kommunalwahl. Ein Amt, das auch schon sein Vater und sein Großvater bekleidet hatten. Ein Ehrenamt hat er selbst noch inne, sitzt er doch für die CSU im Kreistag. Knof hofft, dass er diesem Gremium noch lange erhalten bleibt.
Viele Projekte sind in der Amtszeit von Dorsch entstanden. Eines, das räumt er ein, harrt noch seiner Verwirklichung: die Glockengruft. Auch im Archiv habe er mehr tun wollen. Doch andere Dinge standen – verständlicherweise – in der Prioritätenliste weiter oben. Der Umbau des Wohnhauses, in dem im oberen Stockwerk nun eines seiner drei Kinder mit der Familie wohnt. Der Umbau ist abgeschlossen, doch da sind noch die Enkelkinder. Drei wohnen im Haus, sieben sind es insgesamt. Das älteste wird bald zehn, das jüngste bald ein Jahr. Wenn alle da sind, ist das Haus zwar voll, aber das stört ihn nicht. "Das macht Spaß!" Und wenn sie nicht da sind? Das Wohnzimmer hängt voller Bilder von ihnen.
Er genießt seinen Ruhestand. Dass er kein Bürgermeister mehr ist, das habe ihm nichts ausgemacht, erzählt er. Wesentlich schwieriger sei es gewesen, dass man ein schlechtes Gewissen hat, wenn man nichts tue. "Es hat lange gedauert, bis ich kein schlechtes Gewissen mehr hatte", verrät Dorsch.
In die aktuelle Gemeindepolitik mischt er sich nicht ein. Das hatte er von vornherein gesagt, als er die Amtsgeschäfte an Albrecht übergeben hatte. Da fährt er lieber mit dem E-Bike hoch zur Weinparadiesscheune, auch eines der Projekte, die ihm als Bürgermeister schon am Herzen gelegen haben.