Die letzte Ausfahrt des Rudi Spörer

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Der Marktbreiter Liebhaber von Oldtimer-Motorrädern, Rudi Spörer, wurde nur 67 Jahre alt.
Hartmut Hess

Der Marktbreiter Rudi Spörer war ein leidenschaftlicher Sammler und Schrauber betagter Zweiräder und in dieser Sparte das Aushängeschild des AMC ...

Der Marktbreiter Rudi Spörer war ein leidenschaftlicher Sammler und Schrauber betagter Zweiräder und in dieser Sparte das Aushängeschild des AMC Kitzingen. Er schwärmte vergangenes Jahr von seiner großen Ausfahrt nach Brighton England, wo der ehemalige Waffenmechaniker bei der Bereitschaftspolizei bei einer renommierten Veranstaltung für Oldtimer-Motorräder teilnahm. Die 90 Meilen (ca. 145 km) von der Rennstrecke Epsom Down zum Shorehan Airport nahe Brighton war für 180 Fahrer aus mehreren Nationen reserviert, da fühlte sich Spörer im Mekka seines Hobbys. Jetzt ist Rudi Spörer im Alter von 67 Jahren einem Krebsleiden erlegen.

Das Sammeln von betagten Motorrädern und das Schrauben daran war sein Lebensinhalt. Dass er seine Trophäen schon gar nicht mehr zählen konnte, das schilderte er seinen Gästen mit leuchtenden Augen. Vor 40 Jahren hatte alles angefangen, als er sich eine BMW R253 zugelegt und in der Folge daheim daran geschraubt hatte.

So richtig stieg Rudi Spörer ein, als er vor 30 Jahren erst ein Vehikel des französischen Herstellers Terrot aus dem Baujahr 1923 und dann auch eines aus dem Jahr 1927 zulegte. An diesen beiden historischen Zweirädern schraubte er zwei Jahre, dann kam noch eine Ignition Magnete mit Magnetzünder in seinen Besitz.

Insgesamt nannte er sechs Motorräder von Terrot, Triumph, BMW, NSU und Sachs sein Eigen. Sein größter Stolz war eine Triumph aus dem Baujahr 1907, die er im Jahr 2014 von einem Kollegen erworben hatte. Rudi Spörer war keine Zeit zu schade und er schaute auch nicht aufs Geld, wenn es um seine Liebhaberstücke ging.

Von 1998 bis ins Vorjahr hatte er viele Veranstaltungen in Deutschland, Frankreich, Slowenien, England, Schweden, Dänemark und den Niederlanden bestritten. Die höchste Wertigkeit hat die Windmill-Rallye, wie die Mannschafts-Europameisterschaft genannt wird. Der Marktbreiter gehörte seit einigen Jahren der B-Nationalmannschaft an und hatte mit der deutschen Auswahl schon mehrmals Gold- oder Silbermedaillen bei den kontinentalen Titelkämpfen gewonnen.