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Den Albertshöfern macht das Holzmachen Spaß


Autor: Hartmut Hess

Albertshofen, Montag, 07. November 2022

Es war mit sieben Grad Celsius schon etwas frisch am Kirchweihsonntag in Albertshofen, doch es blieb zumindest trocken. Da wurden im Umzug schon unterschiedliche Getränke ausgeschenkt. Die Herren des Hohen Rates bevorzugten traditionell das Bier, die Geometer konsumierten Red Bull, von einem Umzugswagen wurde Apfelmost ausgeschenkt und Bürgermeister Horst Reuther labte sich am Glühwein.
Bürgermeister Horst Reuther steuerte einen historischen Bulldog, hatte Weinprinzessin Emmi Wendemuth neben sich und die Damen und Herren des Gemeinderats dahinter auf einem Anhänger.


Es war mit sieben Grad Celsius schon etwas frisch am Kirchweihsonntag in Albertshofen, doch es blieb zumindest trocken. Da wurden im Umzug schon unterschiedliche Getränke ausgeschenkt. Die Herren des Hohen Rates bevorzugten traditionell das Bier, die Geometer konsumierten Red Bull, von einem Umzugswagen wurde Apfelmost ausgeschenkt und Bürgermeister Horst Reuther labte sich am Glühwein.

Die Wagenbauer hatten wieder viel Arbeit investiert. um schöne Motivwagen zu bauen. Auf einem Wagen ging es um das Dilemma des täglichen Einkaufs. "Willst nicht zum Kaufland geh, kannst zum Tante-Emma-Laden geh", reimten die Wagenbauer, doch den Tante-Emma-Laden im Gärtnerdorf gibt es schon eine Weile nicht mehr.

Ein paar Meter weiter fuhr der Wagen mit vielen Sorten Äpfeln und aus der Presse lief frischer Apfelsaft. Die Energiekrise in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine nahmen die Wagenbauer zum Anlass, ein Loblied auf den Wald zu singen. "Wird der Winter kalt, gehen wir in den Wald", reimten die Holzhacker-Buam und in großen Lettern war an ihrem Wagen zu lesen: Scheiß auf Öl und Gas – wir machen im Wald Holz – und das macht Spaß".

Chauffeur für die Prinzessin

Mädchen in herbstlichen Röcken, fesche Jungs mit Gemüsespaten gaben schöne Bildmotive ab und auf einem großen Wagen der Gärtnerschaft war vieles von Gemüse und Salaten zu entdecken. Der Bürgermeister steuerte einen historischen Bulldog und hatte Weinprinzessin Emmi Wendemuth neben sich und hinter sich in einem Anhänger die Gemeinderatsmitglieder.

Traditionell führten die Großlangheimer Musikanten den Umzug an und Schlusslichter waren wie gewohnt die Geometer. Sie machten ordentlich Krawall mit ihrem galaktischen Fahrzeug, das oftmals röhrte. Farblich entsprechend gestaltet, prangte auf ihrem Vehikel der Schriftzug "Acker-Pozilei".

Seitenhiebe auf die Nachbarn

Im Umzug brachte die Burschenschaft den Wirtsleuten und Pfarrer Otto Gölkel Ständerle dar und am Zielort des Umzugs, dem evangelischen Gemeindehaus, schritten dann die Ausgräber und die Geometer zur Tat, um die Kirchweih auszugraben.

Für viel Belustigung sorgte Matthias Will beim Verlesen der Kirchweihpredigt. Er haderte damit, dass wegen gerissenen Lieferketten die Kohlensäure knapp wurde. "Dass das Bier wird knapp in Franken, haben wir den Sanktiona zu verdankn", dichtete der Prediger. Er verriet auch, dass ein guter Mann sich nach der Badewanne vermeintlich eine Gesichtslotion seiner Frau eingeschmiert habe. Nachdem ihm sein Gesicht immer stärker gebrannt habe, kam die Aufklärung seiner Frau, dass er statt der Lotion ein Enthaarungsgel erwischt hatte.

Seit vielen Jahrzehnten gibt es eine Kerwazeitung in Albertshofen, die auch heuer wieder ordentlich Absatz fand. Darin fanden sich manche Seitenhiebe auf "Buchbrunn Ost" auf der anderen Mainseite, Texte aus der guten alten Zeit und dort waren auch die 14 Kirchweih-Gebote nachzulesen. Das wichtigste Kirchweih-Gebot stand vorneweg: "Während der Kirchweihtage ist dafür zu sorgen, dass unnötige Aktivitäten wie Arbeit oder Schule nicht zu besuchen sind".