Der Slogan Kitzingens ist in der Versenkung verschwunden. Unsere Autorin hat eine Idee für einen neuen entdeckt – gut versteckt im weihnachtlichen ...
Kinderweihnacht, Weihnachtsmarkt, Adventsstimmung, Adventszauber, Adventssingen, Schlossweihnacht, Fränkische Weihnacht, Adventskonzert, Advent-Entspannung (warum auch immer ohne s), Weihnachtlicher Treffpunkt… Im Veranstaltungskalender des Kitzinger Landes sind die Zeichen der Zeit nicht zu übersehen. Es geht mit Riesenschritten aufs Fest zu. Die floskelhafte Frage „Was machst Du so?“ kann man sich derzeit sparen. Die Antwort ist klar: Irgendwas mit Weihnachten.
Außer am 12. Dezember. Rabiat wird man aus dem Weihnachtsmelodiengesäusel gerissen, das sich durch das wiederholte Lesen der Wörter Advent und Weihnachten wie von selbst im Hirn eingeschaltet hat. „Gebäudeenergiegesetz 2024: Änderungen für Neubau und Bestand“ steht da plötzlich. Wie mit der Keule – raus aus der Friede-Freude-Eierkuchen-Zeit rein in die Realität. Feiert man womöglich gerade „Last Christmas“ mit der eigenen Heizung? Muss das Ding raus? Eine Frage von vielen, denn, wie es in der Ankündigung der Veranstaltung heißt (die übrigens um 19 Uhr in der Alten Synagoge in Kitzingen stattfindet), seien viele Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer verunsichert. Was steht im Gesetz? Was ändert sich? Und für wen?
Die Verunsicherung rund um das Gebäudeenergiegesetz ist groß: Kann Kitzingen zur Stadt der Aufklärung werden?
Das wüssten tatsächlich viele gern. Nicht nur die Landkreisbürger. Wahrscheinlich taucht die Veranstaltung deshalb zwar zunächst in der Rubrik „Vorträge, Führungen“ auf, aber wenn man für nähere Informationen draufklickt, steht da plötzlich auch „touristisch interessant“. Was ziemlich clever ist. Schließlich hat nicht jeder Gast Lust auf Weihnachtsgedöns oder das TV-Vorabendprogramm im Hotelzimmer. Wenn er dann ratlos in den Vortrag geht und mit einer Lösung für sein Energieproblem daheim in Bremen/München/Arnis wieder rauskommt, dann wird er Kitzingen nie vergessen. Er würde seine Erfahrung weitergeben, das spräche sich rum, der Werbeeffekt wäre riesig: „Kitzingen, die Stadt der Aufklärung“!
Das wär‘ doch mal ein Slogan. Nicht so altbacken wie die Weinhandelsstadt. Und nicht gleich wieder vergessen wie „Die grüne Stadt im Fluss“, die vor etwas mehr als drei Jahren in der Versenkung verschwunden ist. Das toppt wahrscheinlich sogar die größte Adventskerze Bayerns. Und schon sind wir wieder beim Top-Thema dieser Tage angekommen. Viel Spaß bei irgendwas mit Weihnachten!