Kita und Mühle sind wieder dicht
Autor: Rainer Lutz
Rödental, Mittwoch, 16. Dezember 2015
Der Bausenat machte sich ein Bild vom Fortgang der Arbeiten an der Herrgottsmühle und am Lienhard-Fuchs-Kindergarten. Beide Gebäude hatten der Stadt in der Vergangenheit Sorgen bereitet.
Sie war ein Sorgenkind der Stadt. Wunderschön, toll gelegen, denkmalgeschützt - aber scheinbar dem Verfall gewidmet. Nach zwölf Jahren Leerstand schien eine Sanierung der Herrgottsmühle nicht mehr sinnvoll. Matthias Hartwig hat sich doch daran gewagt. Am Mittwoch konnte sich der Bausenat der Stadt davon überzeugen, dass die Rettung des uralten Gebäudes geglückt ist.
Hartwig schafft in der Mühle sechs Wohnungen mit zusammen rund 450 Quadratmetern Wohnfläche. Es ist eine besondere Art von Wohnraum und er spricht eine ganz bestimmte Art von Mietern an. Dass es nicht wenige gibt, die gern in einem Gemäuer leben wollen, das Geschichte hat, bestätigt Hartwig in seinem Tun. "Die Nachfrage war enorm", sagt Matthias Hartwig auf die Frage von Bürgermeister Marco Steiner (FW). Drei Wohnungen sind bereits von Mietern bezogen. An den anderen wird noch gearbeitet.
Sorgen, er könnte keine Mieter finden, hat Hartwig nicht.
Beeindruckt zeigten sich die Mitglieder des Bausenats davon, dass, so weit es irgend ging, auf Chemie bei der Sanierung verzichtet wurde. Hartwig hatte sein Konzept mit dem Denkmalschutz abgestimmt, ehe er das Wagnis anging, die Mühle herzurichten. Begeistert ist er von der Zusammenarbeit mit allen zuständigen Stellen vom Bauamt der Stadt über den Bürgermeister bis zur Denkmalschutzbehörde. Kein Wunder, allen war schließlich daran gelegen, das es eine Zukunft für die Mühle gibt, die bereits von Pflanzen überwuchert wurde. Sorge machte eingedrungenes Wasser, das am Dachstuhl schon für erhebliche Schäden gesorgt hatte. Mit neuen Balken und teilweise auch mit Teilen einer alten Scheune, die andernorts abgerissen wurde, haben die Handwerker den Schaden in den Griff bekommen.
Aber: "Noch zwei oder drei Jahre, dann wäre es schwierig geworden", sagt Matthias Hartwig. Die Sanierung kam wohl gerade rechtzeitig. So bleibt Rödental ein historisches Bauwerk erhalten, von denen es in der modernen Kommune nicht mehr viele gibt.