Kirchweih Prächting
Autor: PR-Redaktion
Ebensfeld, Dienstag, 02. Oktober 2018
Hahnenschlag und mehr: Die berühmte Hankirche aus der Barockzeit feiert ihre Weihe.
Am Montag, 8. Oktober, etwa ab 15 Uhr bringen die Musiker der Kelbachtaler Blasmusik den Einwohnern von Prächting ein traditionelles Kirchweihständchen, dieser markiert auch den Beginn des Hahnenschlags. Dabei geht es nicht etwa einen lebendigen Hahn an die Federn, vielmehr müssen die Kandidaten einen Tonkrug in Scherben schlagen. Auch an die jüngsten Besucher der Kirchweih wurde gedacht. Auf dem Parkplatz des Landgasthofs Hummel dürfen sich die Kinder über ein Karussell, Losbude und Ständen mit Süßigkeiten freuen. Der Festgottesdienst zur Kirchweih findet am Sonntag, 7. Oktober, um 10 Uhr in der Hankirche statt.
Die Hankirche liegt in unmittelbarer Nähe zum Ort in landschaftlich reizvoller Lage. Es muss wohl mehrere Vorgängerbauten gegeben haben. "Die erste christliche Kapelle an dieser Stelle entstand als die Brüder Gerhard und Ippin ihr Gut "Bratingum" dem Kloster Fulda übergaben." Darüber gibt eine neben der Kirchentüre befindende Tafel Auskunft. Ein urkundlich überlieferter Beleg für eines dieser Gotteshäuser, einer "Kapelle zu dem Heyne" findet sich im 14. Jahrhundert in einem Schiedsspruch des Bischofs zu Bamberg vom Juni 1338 zwischen den Pfarrer von Ebensfeld und dem Spitalmeister von St. Katharina zu Bamberg wegen der Einkünfte aus einer "Hub und Mul" (Hof und Mühle) zu Prächting. Dabei wurde dem Pfarrer unter anderen ein jährlicher Wachzins von 72 Bamberger Pfennigen "zu dem Lichte zur Capellen zu dem Heyn" zugesprochen. So jedenfalls ist es im Kirchenführer nachzulesen. Dort wird auch die Namensgebung erklärt. "Han" soll von Hain, einen von Bäumen umstandenen Ort herrühren. Als im 18. Jahrhundert die Kirche erneut baufällig wurde, entschloss man sich unter Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn zum Neubau des Langhauses. Am Fest des Heiligen Otto fand die feierliche Weihe durch den damaligen Weihbischof Werner Schnaz statt. Fünfzig Jahre später war dann der Turm so baufällig, das dafür ein Ersatz geschaffen werden musste. Man entschloss sich Chor und Turm getrennt auszuführen und die Sakristei im ersten Turmgeschoss unterzubringen. Wenige Jahrzehnte nach Fertigstellung drohte der neue Chor einzustürzen, da ein Teil des Turms auf einem Rest des Vorgängerbaus gesetzt wurde. Der alte Chorbogen hielt den Druck nicht mehr stand, musste abgebrochen und verstärkt aufgemauert werden. Im 20. Jahrhundert erfuhr die Hankirche dann mehrere Restaurierungen, die unteranderen auch die Freilegung eines Originalgemäldes im Langhaus beinhaltete. Seitdem ist wieder barocker Glanz in die Hankirche zurückgekehrt. Sehenswert ist auf jeden Fall auch ihre reiche und wertvolle Innenausstattung. gst