Druckartikel: Kirchenpfleger Walter Schmittdorsch schloss die Wissenslücken

Kirchenpfleger Walter Schmittdorsch schloss die Wissenslücken


Autor: Susanne Deuerling

Steinwiesen, Montag, 13. November 2017

Der Tag der offenen Kirchentür begeisterte mit einer Kirchenführung, dem Marienlob und vor allem mit dem Legendenspiel.  Welche Schätze in der Pfarr- und Wa...
Kirchenpfleger Walter Schmittdorsch erklärte ausführlich die Kirche "Mariae Geburt" und ihre Ausstattung.  Foto: Susanne Deuerling


Der Tag der offenen Kirchentür begeisterte mit einer Kirchenführung, dem Marienlob und vor allem mit dem Legendenspiel.  Welche Schätze in der Pfarr- und Wallfahrtskirche "Mariae Geburt" in Steinwiesen zu finden sind, sehen und wissen nicht alle Besucher. Aber eine ausführliche Kirchenführung durch Kirchenpfleger Walter Schmittdorsch schloss diese Lücken im Wissen der Besucher.
Im sehr gut besuchten Gotteshaus erzählte der pensionierte Lehrer viel über die Geschichte der Kirche, des Gnadenstuhls der schmerzhaften Dreifaltigkeit aus dem Jahr 1920/21 sowie der vielen Heiligenfiguren, die an den Säulen und den Altären befestigt sind. Besonders interessant sind auch die Kirchenfenster, die besonders im Altarraum aufwendig gefertigt sind. Allesamt wurden sie aus Spenden der Steinwiesener Bürger finanziert, was gerade in einem armen Bauerndorf, das Steinwiesen früher war, großen Respekt verdient.
Die alte Kanzel musste weichen, aber die vier Evangelisten wurden an der neuen Kanzel angebracht. Viele Neuerungen wurden unter dem Wirken von H. H. Pfarrer Hans Böhlein durchgeführt, so die neuen Bänke, die Kommunionbank, der Volksaltar und vieles mehr.  


Legendenspiel

Der interessanten Kirchenführung schloss sich das von Brigitte Geiger zusammen mit acht Jugendlichen einstudierte Legendenspiel an. Es erklärt, warum die Kirche heute da steht, wo sie steht. Es gab damals im 15. Jahrhundert, als man sich beim Platz für den geplanten Kirchenbau nicht einig war, viele Meinungen zum Standort. Die Jugendlichen brachten es modernisiert auf den Punkt. Einer wollte die Kirche neben dem Rathaus bauen, der Rollenberg, die Leitsch und das Neubaugebiet Rögnitz standen zur Wahl, am Pfarrberg, Stein, Gärtnersgrund, Gries oder auf dem Mühlberg - alles war nichtig, als sich die Mutter Gottes ihren Platz selbst aussuchte. Seit der Zeit wird das Gotteshaus "Maria Geburt" auch "St. Marien im Schnee" - das "Santa Maria Maggiore" des Frankenwaldes genannt. Dieser Name erklärt sich durch das Schneewunder, ähnlich wie bei St. Maria Maggiore in Rom. Es geschah mitten im Sommer, dass an der Stelle, wo jetzt die Kirche steht, blütenweißer Schnee lag. Die Schneedecke grenzte genau die Größe der zu erbauenden Kirche ab.
Man sah in diesem Wunder einen Wink des Himmels, baute hier die Kirche und gab ihr den Namen "Maria im Schnee".  Zum Lob an die Mutter Gottes sangen die Kinder des Kindergartens St. Maien aus Steinwiesen zwei Marienlieder, bevor man sich im Pfarrsaal bei Kaffee und Kuchen stärkte.
Bilderwände mit Fotos aus dem Leben der Pfarrei und der Renovierung der Kirche begeisterten die Besucher im vollbesetzten Saal.  Pastoralreferent Harald Ulbrich hatte eine kleine Andacht, ein Marien- und Abendlob zusammen mit den Wortgottesdienstleitern und Georg Weiß sowie Bernhard Müller vorbereitet.
Harald Ulbrich erklärte die Figur des Gnadenbildes, das seit 2008 wieder im Mittelpunkt des Gotteshauses auf dem Hochaltar seinen Platz gefunden hat. Vorher war es lange Zeit am vordersten linken Pfeiler des Mittelschiffes befestigt. sd