Druckartikel: Kirchengesang, Evergreens und fröhliche Volkslieder

Kirchengesang, Evergreens und fröhliche Volkslieder


Autor: Andreas Welz

Kloster Banz, Sonntag, 20. Sept. 2015

von unserem Mitarbeiter Andreas Welz Kloster Banz — Gregorianika, der Chor aus begnadeten Sängern aus der Ukraine, begeisterte die Zuhörer im Kaisersaal von Kloster Banz. Die siebe...
Sieben Sänger aus der Ukraine, die "Gregorianika", begeisterten die Zuhörer im Banzer Kaisersaal. Foto: Andreas Welz


von unserem Mitarbeiter Andreas Welz

Kloster Banz — Gregorianika, der Chor aus begnadeten Sängern aus der Ukraine, begeisterte die Zuhörer im Kaisersaal von Kloster Banz. Die sieben Sänger boten den Konzertbesuchern ein unvergessliches Erlebnis: Streicheleinheiten für die Seele, sich fallen lassen in eine getragene Klangfülle, Loslösung und Besinnung. Gregorianika war eine Klasse für sich, handwerklich mehr als perfekt.
Bereits im Gang vor den hohen Türen des Kaisersaals erklang leise das bekannte "Kyrie Eleison". Dann schritten die Sänger, in weiße Mönchskutten gehüllt, mit Kerzen in den Händen zur Bühne und stellten sich im Bogen auf. Chorleiter Oleksiy Semenchuk begrüßte und dann begann das A-cappella-Konzert mit dem Mönchsgebet, einstimmig, wie es seit dem frühen Mittelalter in der Liturgie der römisch-katholischen Kirche üblich ist. Das "Ave Verum", dessen Melodie aus dem 14. Jahrhundert stammt, wurde an diesem Abend vierstimmig geboten.


Mit hoher Disziplin

Der Chor schlug einen Bogen von Mittelalter zu Gegenwart. Im ersten Teil überwogen gregorianische Gesänge und mit "Knight in shining armour" eine Eigenkomposition, die mit Querflöte und Soli bereichert wurde. Sowohl durch die Arrangements wie auch die Interpretationen erreichte Gregorianika mit "In Cantabile" eine Disziplin, die in dieser Form bislang nicht zu hören war. Die personelle Aufstockung durch den jungen Tenor Makssym Shpynda befähigte den Chor zu anspruchsvollen mehrstimmigen Gesängen in besonderer Weise.
Im zweiten Teil präsentierten die Sänger neben weiteren Chorälen vor allem Eigenkompositionen. Englische und deutsche Texte wurden mit typischem "russischem" Akzent gesungen und vervollständigten das ausgereifte Klangbild der sieben Männerstimmen. In "Victima" kam der Bass voll zur Geltung, während im Dreigesang "Mein Mund soll fröhlich preisen", Serhiy Rybyn den Chor mit der Harmonika begleitete.
"Yesterday" ein Hit von Paul McCartney, der von den Beatles 1965 erstmals gesungen wurde, interpretierte das Ensemble mit der Leadstimme von Makssym Shpynda. Fröhliche Volkslieder aus der Ukraine beendeten das Konzert. Zwei Zugaben forderten die Zuhörer. Dabei ein Scherzlied, das von verschmähter Liebe sowie von einem enttäuschten Liebhaber handelte und klanglich und mimisch humorvoll dargestellt wurde.