Kirche braucht die Jugend
Autor: Helmut Will
Ebern, Donnerstag, 12. März 2020
Die Zukunft der evangelischen Gemeinde stand im Gemeindehaus bei einer Besprechung im Mittelpunkt. Es steht nicht nur die Modernisierung der Christuskirche an. Die Verantwortlichen wollen auch Zukunft leben.
Zu einem Diskussionsabend über ihre Zukunft hatte die evangelische Kirchengemeinde in das Gemeindehaus eingeladen. Nach den Worten von Pfarrer Bernd Grosser befinde sich die Gemeinde in einem Prozess der Entwicklung, in dem die Schwerpunkte der Gemeindearbeit der nächsten Jahre festgelegt werden soll.
Einiges an Vorarbeit war geleistet. So hatte im Herbst eine "Zukunftswerkstatt" stattgefunden, deren Ergebnisse der Kirchenvorstand nun in einer "Zukunftswerkstatt 2.0" zur Diskussion stellte. Schwerpunkt wird die Grundsanierung der Christuskirche sein. In einer Gemeindeversammlung am 22. März will man sich damit beschäftigen.
Hierzu wurde ein Fragebogen in Umlauf gebracht, den die Gemeindemitglieder ausgefüllt beim Pfarramt abgeben sollen.
Die etwa 20 Teilnehmer des Diskussionsabends diskutierten, wie man Gottesdienst und Gemeindearbeit abwechslungsreicher gestalten könnte. "Wir wollen heute Ideen, die eingebracht wurden, zurückspiegeln", sagte Pfarrer Grosser. Dabei sei man in der glücklichen Lage, dass die Christuskirche nicht unter Denkmalschutz steht. "Das ist sicher ein Vorteil für unser Vorhaben."
"Gottesdienst und Spiritualität" erläuterte Katrin Ruppert. "Die liturgischen Hauptgottesdienste am Sonntagvormittag bilden das Rückgrat der Gottesdienstarbeit", sagte Ruppert. In ihrer Arbeitsgruppe wünsche man sich mehr ökumenische Gottesdienste und musikalische Besonderheiten im Gottesdienst. Bei allem dürfe man die Orgelbegleitung nicht vergessen. Auch an "Sondergottesdienste" sollte zu besonderen Anlässen gedacht werden. Der Einsatz moderner Medien sollte bei der Sanierung der Christuskirche ins Auge gefasst werden. Das ökumenische Friedensgebet (einmal im Monat in der katholischen Laurentius-Kirche) sollte beworben und durch ein monatliches Taizé-Gebet in der Christuskirche ergänzt werden. Vorgeschlagen wird ein "Back-to-Church-Sunday" mit Begrüßung und Kirchenkaffee zwei- bis dreimal im Jahr. Weiter sollte der Begrüßungsgottesdienst durch Konfirmanden gepflegt werden. Auch braucht es Nachwuchs für das Orgelspiel.
Die Pflicht und die Kür
Pfarrer Bernd Grosser ging auf die Sanierung ein. Nötig wäre die Erneuerung der Elektrik, Kanalreinigung, Sanitäranlagen und Gestaltung der Nebenräume. Wünschenswert wäre die Medienausstattung mit Beamer, Laptop, Soundanlage und Internetanschluss sowie ein Behinderten-WC. Wichtig ferner ein Beleuchtungskonzept für den liturgischen Kirchenraum mit wechselnder farblicher Gestaltung. Zu überlegen wäre, wie man den Kirchenraum mit Bänken gestalten könne oder doch lieber Bestuhlung? Die Nebenräume sollten einbezogen werden - auf Bedürfnisse angepasst.
Ohne Spenden geht es nicht
Das alles kostet viel Geld. Zwar hat die Gemeinde Finanzmittel, aber ohne Zuschüsse geht es nicht. Die Stadt gäbe acht Prozent, die Landeskirche 30 Prozent. Unklar ist noch die Berechnungsbasis. Auf Spenden sind die Eberner sowieso angewiesen. "Das alles benötigt noch viele Gespräche und Abwägungen innerhalb unserer Gemeinde", sagte Bernd Grosser.