Druckartikel: Kinder als Forscher

Kinder als Forscher


Autor: Mario Deller

Sträublingshof, Mittwoch, 07. August 2019

Das Wasser stand im Mittelpunkt der Ferienaktion des Marktes Ebensfeld am Haus am Dornig bei Sträublingshof.
Das schwimmende Kleingetier im entnommenen Wasser analysierte Ben mit Barbara Niemann mithilfe der Becherlupe. Fotos: Mario Deller


Wasser ist Lebensgrundlage Nummer eins. Ohne Wasser könnte nichts und niemand existieren. Spielerisch Zugang zu diesem wichtigsten Element vermittelte die Ferienaktion "Umweltdetektive grenzenlos" mit Erlebnispädagogin Barbara Niemann. Sieben Jungen und Mädchen wurden zu Schiffsbaukonstrukteuren und Wassersommeliers oder erforschten die Welt der sich im Wasser tummelnden Kleinlebewesen. Die Erlebnispädagogin hatte sich für die Sieben- bis Zehnjährigen ein tolles Programm einfallen lassen.

Zum Auftakt schlüpften die Kinder quasi in die Rolle eines Wassersommeliers: Drei Gläser standen vor jedem von ihnen. "Sagt mir mal, welches Wasser euch am besten schmeckt", bat Niemann um die Einschätzung der jungen Tester.

"Die Nummer zwei war scheußlich", fand der siebenjährige Luca deutliche Worte. Wie sich herausstellen sollte, war dies das Wasser aus der Plastikflasche im Supermarkt. Wesentlich besser mundeten den Kindern die Varianten aus der Glasflasche sowie aus der Quelle des "Hauses am Dornig".

Dann verteilte Niemann Becherlupen an die Kinder, die damit begeistert ein wenig Wasser aus dem Springbrunnen vor der Gaststätte entnahmen. Fasziniert betrachteten die jungen Forscher manches Kleinlebewesen vom Wasserkäfer bis zur Stechmückenlarve.

Eierdampfer ahoi!

Styropor, Teelichter und vom Biolandwirt stammende rohe Hühnereier: Was es wohl mit diesen Utensilien auf sich hat?, fragten sich die Kinder bei der nächsten Aufgabe. "Wir bauen nun einen Eierdampfer", erklärte Niemann. Ein Teelicht und darüber das ausgeblasene und mit etwas Wasser gefüllte Ei wurden auf dem "Schiff" angebracht.

Der nach Entzünden des Teelichts entstehende Wasserdampf entweicht aus dem Ei, was dem "Dampfschiff" Antrieb verleiht, lautet die Theorie. Dass wie so oft die praktische Umsetzung nicht so einfach ist, wie es auf den ersten Blick aussieht, wurde auch den Kindern bewusst. Dass mancher Dampfer auf dem Wasserbottich nicht so recht vom Fleck kam, tat dem Vergnügen aber keinen Abbruch. Als eines der Gefährte infolge einer nicht so ganz geglückten Konstruktion letztlich in Flammen aufging, kommentierte dies ein Junge lachend mit einem Ruf nach der Feuerwehr. Und er schlüpfte amüsiert gleich in deren Rolle - das Wasser war ja nicht weit.

Ganz nebenbei flocht Barbara Niemann bei der Ferienaktion auch immer wieder Wissenswertes ein. So erfuhren die Kinder, dass unser Körper zu rund 70 Prozent aus Wasser besteht und nur ein sehr geringer Anteil des Wasservorkommens auf der Erde zum Trinken geeignet ist, weshalb wir sorgsam mit dem kostbaren Nass umgehen sollten.

"Ich finde Wasser spannend, bin ja selber eine Wasserratte", sagte der zehnjährige Elias und erzählte in einer Pause, dass er deswegen wie sein Kumpel Niklas auch bei der Wasserwacht ist.

Lauter fröhliche Gesichter

Ein Spiel, bei dem es galt, in Teams in fünf Minuten möglichst viel Wasser zu transportieren - Sorgfalt war hier wichtiger als Schnelligkeit - sowie die Aufgabe, aus der Natur fünf Gegenstände zu sammeln, die auf dem Wasser schwimmen, sorgte darüber hinaus für Kurzweil bei dieser gelungenen Ferienaktion.

Als die Kinder bei einem gemeinsamen Essen die Eindrücke nochmals Revue passieren ließen, blickte man in lauter fröhliche Gesichter.