Keinen Privatkrieg befeuern
Autor: Evi Seeger
Vestenbergsgreuth, Dienstag, 28. Juni 2016
Die Straße von Burgweisach nach Dietersdorf soll erneuert werden. Allerdings nicht auf Kosten eines Bioanlagenbetreibers.
Zum Tagesordnungspunkt "Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Burgweisach-Dietersdorf hatte sich eine Bürgerin aus Dietersdorf schriftlich zu Wort gemeldet. In einem Beschwerdebrief bemängelt Christine Spahn den schlechten Zustand der Straße zwischen den beiden Ortsteilen. Sie geht davon aus, "dass der Verursacher (der Schäden) der Betreiber der Biogasanlage in Dietersdorf ist". Die geringfügig befahrene Straße sei vor 2011 auf einer Länge von über einem Kilometer komplett erneuert worden.
Bereits während des Baus der Anlage 2011 seien weitgehende Schäden entstanden, die sie mit Bildern dokumentiert und an die Behörden gesandt habe. Ihre Schreiben hätten jedoch keine Beachtung gefunden. Mittlerweile seien die Schäden so groß, dass ihrer Meinung nach eine Sanierung nicht mehr ausreicht, ergo die Straße komplett erneuert werden müsse.
Nach Spahns Worten müsse der Verursacher die entstandenen Schäden finanzieren "und nicht der Steuerzahler". "Wie sollen wir feststellen, wer wie oft und mit welchen Fahrzeugen diese Straße befährt?", fragte Bürgermeister Helmut Lottes in die Runde. "Da müssten wir ja Mautstellen einrichten!"
Was Lottes für möglich hält, ist, "mit dem Betreiber der Anlage zu reden, ob er sich an den Kosten beteiligt". Einen "Privatkrieg" werde er aber nicht befeuern. Die Anlage sei genehmigt und zahle Gewerbesteuer. Die Beschwerdeführerin kämpfe seit Jahren gegen die Biogasanlage, Lottes lasse sich nicht zum Handlanger machen. Die Räte sprachen sich einstimmig für die Sanierung der Straße - einer Oberflächenbehandlung - aus. Die Kosten dafür sind auf 47 000 Euro veranschlagt.