Druckartikel: Keine Zeit mehr für Verdrängung

Keine Zeit mehr für Verdrängung


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Kronach, Mittwoch, 15. August 2018

Zum Artikel "Ein Feuerwerk der Unvernunft?" in der Ausgabe vom 11./12. August: Wir nutzen Verdrängung. Immer wieder, wenn uns ein Fakt beunruhigt und uns Angst macht, wird er ausgeblendet, z.B. die Bi...


Zum Artikel "Ein Feuerwerk der Unvernunft?" in der Ausgabe vom 11./12. August:

Wir nutzen Verdrängung. Immer wieder, wenn uns ein Fakt beunruhigt und uns Angst macht, wird er ausgeblendet, z.B. die Bilder auf den Zigarettenpackungen. Klappt, das schlechte Gefühl ist erstmal weg und wir können entspannt weitermachen.
Dummerweise verschwindet eine unbequeme Wahrheit dadurch nicht, dass wir sie verdrängen, sondern sie kommt immer wieder. Zwei Fakten, die durch jede neue Verdrängung drängender werden, sind der Klimawandel und die Umweltzerstörung, an denen wir mit Schuld tragen. Sie lassen sich ignorieren und als untergeordnete Probleme hinter Fußballergebnissen oder den letzten Trump-News abdrängen, Interessiert doch eh nur Grüne und Veganer. Solange, bis uns die Folgen direkt treffen, wie jetzt als Hitze und Dürre mit Waldbränden und Ernteeinbußen. Und der akuten Bedrohung des Feuerwerks. Nein, es ist nicht normal, dass im August die Blätter fallen und die Laubbläser angeworfen werden! Nein, es stimmt nicht, dass ein klimafreundlicher Lebensstil teuer, unbequem und nur was für langweilige Ökostreber ist. Was stimmt ist, dass wir aufhören müssen, uns hinter Alltag und Ausreden zu verstecken. Dafür ist keine Zeit. Keiner, auch nicht Söder, weiß, ob sich die Erderwärmung auf 1 bis 2 Grad begrenzen lässt und was das für unsere Zukunft und das Leben unserer Kinder bedeutet. Das macht mir mehr Angst, als ich sagen kann. Euch auch?
Wir dürfen nicht mehr verdrängen, was um uns passiert! Es gibt viel, was wir tun können, um dem Klima und unserer Umwelt nicht weiter zu schaden, wir müssen es nur verstehen, verinnerlichen und anpacken! Deswegen: Nehmt unsere Zukunft in die Hand. Informiert euch beim Umweltbundesamt, beim Bund Naturschutz, dem WWF, beim Bäcker oder beim Nachbarn, egal!
Wie wirken sich unsere Ernährung, der Verkehr und unser Haushalt auf das Klima aus? Was soll dieser CO2 -Fussabdruck sein? Was haben Flugreisen und Schäufele damit zu tun? Wenn wir erst mal die Sachen im Alltag umsetzen, die uns leicht fallen, lässt die Angst schon nach. Die Regierung muss was tun? Ja, genau! Dann sagt ihnen, was sie tun sollen! Macht eure Forderungen laut, geht am 6. Oktober in München auf die Straße und stellt danach die politischen Weichen, damit die (Landes-)Regierung sich dem drängendsten Problem unserer Zeit zuwendet, dem Klimawandel, einer der Hauptfluchtursachen weltweit. Es gibt viel zu tun und wir haben mehr Macht, als wir denken. Verdrängung war gestern.

Julia Hoffmann
Kronach