Keine Kuscheldecken für die Schüler
Autor:
Coburg, Freitag, 26. November 2021
"Zeichen der Fürsorge" war der Antrag überschrieben. Der Fraktion von Bündnis 90/Grünen im Stadtrat ging es aber um etwas Handfest-Kuscheliges: Die Stadt sollte für alle Grund- und Förderschüler bis z...
"Zeichen der Fürsorge" war der Antrag überschrieben. Der Fraktion von Bündnis 90/Grünen im Stadtrat ging es aber um etwas Handfest-Kuscheliges: Die Stadt sollte für alle Grund- und Förderschüler bis zur fünften Klasse Decken beschaffen, damit sie sich im Klassenzimmer darin einmummeln können. Denn: Die Lüftungskonzepte in Grundschulen würden "nur teilweise korrekt und zielführend umgesetzt", wie es in dem Antrag hieß. "Viel zu lange bleiben die Fenster in den Klassenräumen geöffnet oder werden gar nicht erst geschlossen, aus Angst, zu wenig saubere Luft und zu viel Virenlast in den Räumen zu haben. Die Folge sind vor allem frierende Kinder."
Im Stadtrat wurde am Donnerstag nicht darüber diskutiert, ob Decken oder Decken mit Ärmeln da das richtige Mittel seien, um die Kinder vor Erkältungen zu bewahren. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (SPD) verwies auf Absprachen unter den Stadtratsfraktionen, dass man keine Decken kaufen wolle. Im Sommer hatte der Stadtrat entschieden, dass die Stadt keine mobilen Luftfiltergeräte für die Klassenzimmer anschaffen werde. Die Gründe dafür: Es sei nicht sicher, wie gut die Geräte wirken und ob sie Schulschließungen verhindern, gelüftet werden müsse trotzdem, teuer seien die Geräte auch - und womöglich gar nicht mehr rechtzeitig lieferbar.
Trotzdem ließ Melanie Becker nun als Vertreterin der Grünen-Fraktion nicht locker: "Decken wären ein Signal, dass man sich kümmert", sagte sie, und "Decken können auch Herzen wärmen". Die Mehrheit des Stadtrats war trotzdem gegen den Deckenkauf. sb