Keine Kloster-Band, aber La Coppa
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Kronach, Dienstag, 13. Sept. 2016
Ein Trio, in dem zwei Patres aus dem Kronacher Oblatenkloster aktiv sind, ist nach einem Probenort benannt: einer Eisdiele. Die Premiere im irischen Pub verlief vielversprechend.
karl-heinz hofmann
Die Band La Coppa feiert im Limerick Pub Kronach eine gelungene und erfolgreiche Premiere. Die Besucher erlebten eine Uraufführung einer außergewöhnlichen Band. Drei Hobbymusiker stellten sich dabei vor. Die Besonderheit, es sind zwei Priester dabei, besser gesagt Patres vom Oblatenkloster. Mit ihrer Band La Coppa boten sie am Samstag eine tolle Vorstellung.
Gerd Vogler (Sänger), Pater Waldemar Brysch (Gitarre) und Pater Günther Kames (Percussion), dieses Trio kam erstmals in einer Eisdiele in Redwitz zusammen und spielte dort spontan einige Lieder und begeisterten damit die Gäste. Pater Waldemar Brysch OMI, ist Pfarradministrator für die Pfarreien St. Pankratius Steinberg und Mariä Geburt Glosberg und trat mit Sänger Gerd Vogler schon öfters in den genannten Pfarreien als Duo auf.
In "seinen Kirchen", so Pater Waldemar Brysch habe das Duo schon lange Erfolge bei Festen und bei der Fastnacht und es kamen Taufen, Advents- und Jubiläumskonzerte dazu. Und weiter: "Einmal probten wir in der Eisdiele La Coppa in Redwitz. Einige Leute hörten uns zu und waren fasziniert und hatten Freude an unserer Musik und Gesang." Dann stieß vor kurzem auch der musikbegeisterte und leidenschaftliche Schlagzeugspieler Pater Günther Kames OMI zu dem Duo, er hatte schon lange auch so eine Idee im Hinterkopf. Beide Patres, Waldemar Brysch und Günther Kames leben im Oblatenkloseter in Kronach. Die rheinländische Frohnatur Pater Günther Kames hatte, als er im November vergangenen Jahres ins Oblatenkloster nach Kronach einzog, die Idee, eine Kloster-Band zu gründen, weil er schon von Pater Waldemar Brysch von dessen Auftritten mit Gerd Vogler wusste. Die Kloster-Band scheiterte, aber nun ist La Coppa gegründet, freuen sie sich.
La Coppa deshalb, weil man noch keinen Namen hat, wurde die Eisdiele als Ursprung der Band zum Namensgeber. Sie wollen mit ihrer Musik eine andere Art von Kirche darstellen und mit ihrer Musik die Kirche unter den Menschen präsent machen: "Bei einigen Songs kommt auch unser Glaube herüber und danach führen wir auch Gespräche über den Glauben."
"Griechischer Wein" bis Gabalier
Pater Kames schloss sich ganz einfach dem vom Duo inzwischen angereicherten Repertoire an. Songs aller Stilrichtungen, ob Pop, Rock, Blues, Oldies, Country, Elvis Presley, Peter Maffay, STS, Andreas Gabalier, Reinhard Mey, Louis Amstrong und mehr, gehören zum abwechslungsreichen Programm.
Ein Reißer zum Lachen ist das Lied "Griechischer Wein", ein Ohrwurm von Udo Jürgens, den Gerd Vogler in verschiedenen Sprachimitationen (Italienisch, Sächsisch, Russisch, Japanisch interpretiert und sogar als Altbundeskanzler Kohl mit seinem Gesang den Zuhörern regelrechte Lachsalven entlockt.Und sie hatten großen Erfolg, das Publikum war begeistert. "So etwas hat man im Limerick noch nie erlebt", sagte ein faszinierter Fan, der sich sofort als Fan von La Coppa outete. Pater Kames kam von der Benefizveranstaltung "Run of Hope" im grünen T-Shirt mit der Aufschrift "mit Sonne im Herzen" direkt zur Musikveranstaltung. Als Schlagzeug diente ihm nicht nur das Blech, sondern auch eine Sitzgelegenheit aus Holz wurde zum Schlaginstrument verwandelt. Und zur Intention des Trios sagt Pater Kames: "Also, wer etwas aufmerksam dabei ist, kann bald merken, dass wir unseren Auftritt im Sinne des Geistes Gottes machen. Nahe bei den Menschen, oder wie Papst Franziskus - und übrigens auch unser Ordensgründer Eugen von Mazenod - sagt, "an die Peripherie gehen und Christus auf dem Marktplatz der Welt bezeigen und verkünden, darin sehen wir unseren Auftrag mit unserer Musik". Einige Songs sind durchaus spirituell und weisen auf den Glauben hin.
So erfüllte sich an diesen Abend auch ein weiterer Wunsch von Pater Kames, nämlich eine Spende an seinen Hilfsfonds "Sr. Amata Kindergarten feeding" in Namibia zur Mittagsspeisung von etwa 25 Kindergartenkindern zu überweisen. Diesen Hilfsfonds hat er im Januar ins Leben gerufen, wodurch überhaupt erst ermöglicht wurde, dass die Kinder in einen Kindergarten gehen können. In diesem Zusammenhang ging ein großer Dank an das großherzige Publikum für ihre Spenden.
An diesem Abend wurde es spät, es war nach Mitternacht, als Pater Kames bat, aufhören zu dürfen, denn am Sonntag um 7.30 Uhr zelebrierte er schon die Frühmesse in der Klosterkirche.