Keine Flüchtlinge im "Goldenen Schwan"
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Hemhofen, Donnerstag, 03. März 2016
Waltraud Enkert Hemhofen — Ins Gasthaus "Zum goldenen Schwan" in Hemhofen sollen auf absehbare Zeit keine Asylbewerber einziehen. Das betont Besitzerin Nadi...
Waltraud Enkert
Hemhofen — Ins Gasthaus "Zum goldenen Schwan" in Hemhofen sollen auf absehbare Zeit keine Asylbewerber einziehen. Das betont Besitzerin Nadine Geist gegenüber dem FT. In unserem gestrigen Bericht über die jüngste Gemeinderatssitzung war fälschlicherweise dieser Eindruck vermittelt worden.
Erst kürzlich hatte die Familie Geist das Gasthaus erworben. Auch neun Fremdenzimmer gehören dazu, wie Nadine Geist mitteilt. Diese Fremdenzimmer möchte man gerne in Betrieb nehmen - allerdings nicht speziell für Flüchtlinge.
Pläne verworfen
Bürgermeister Ludwig Nagel erklärte auf Anfrage, dass es Ende 2014 Gespräche zwischen dem Landratsamt und der damaligen Besitzerin des Gasthauses gegeben hatte, Asylbewerber dort unterzubringen. Für eine solche Genehmigung lagen der Gemeinde jedoch keine Unterlagen vor.
Das gesamte Vorhaben hatte sich dann zerschlagen, nachdem das Gasthaus einen neuen Pächter und später Besitzer - eben die Familie Geist - bekommen hat. In dem Gasthaus wird inzwischen wieder Bewirtung angeboten. Um auch die Fremdenzimmer nutzen zu können, müssen die neuen Besitzer am einfachsten einen Bauplan einreichen. Der wird dann geprüft und wenn alles passt, die Genehmigung erteilt, erläutert der Bürgermeister. Dazu sind die Geists auch gerne bereit. Grundsätzlich sei es möglich, dass es doch bereits eine baurechtliche Genehmigung für die Fremdenzimmer gibt - schließlich hat sie die langjährige Vorbesitzerin auch schon als solche genutzt. Die Genehmigung könnte aus der Zeit stammen, als Hemhofen noch zu Oberfranken gehörte. Möglicherweise könnte das Bayerische Staatsarchiv darüber Aufschluss geben.
Die Sache mit den Fremdenzimmern war aufgrund der Brandkatastrophe in Schneizlreuth in Oberbayern Thema der Sitzung geworden. Dort starben sechs Menschen. Diese Fremdenzimmer waren als solche seitens der Kommune geduldet, obwohl brandschutzrechtliche Bestimmungen nicht eingehalten worden waren. Das Landratsamt Erlangen-Höchstadt hatte bei Bürgermeister Nagel bezüglich der Fremdenzimmer in Hemhofen und deren Genehmigung nachgefragt.