Kein Interesse an der Linie
Autor: Simon Albrecht
Pfarrweisach, Mittwoch, 08. Juli 2020
Pfarrweisach beteiligt sich nicht am geplanten Burgen-Express.
Die Gemeinde Pfarrweisach wird sich finanziell nicht am geplanten Burgen-Express beteiligen. In der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend im Rathaus stimmten von 13 anwesenden Ratsmitgliedern zehn dagegen.
Bürgermeister Markus Oppelt (CSU) erläuterte dem Gremium das Vorhaben, das vom VGN (Verkehrsverbund Großraum Nürnberg) betrieben werden soll. Es geht hier um eine Omnibuslinie, die samstags und an Sonn- und Feiertagen dreimal am Tag von Haßfurt aus über Ebern, Lichtenstein, Altenstein nach Maroldsweisach und Ermershausen zurück nach Haßfurt führt. Sieben Kommunen hätten einem Beitritt zugestimmt, sagte Oppelt.
Bei der emotional geführten Diskussion bezweifelten die meisten Gemeinderäte den Sinn der Linie und dass sie auch im Winter durchfahren soll. Die Kosten: Maximal 7000 Euro pro Jahr soll der Beitritt der Gemeinde kosten bei einem Probebetrieb, der sich über drei Jahre hinziehen soll. Mit tatsächlichen Kosten in Höhe "von 4000 bis 5000 Euro" rechnet Bürgermeister Oppelt. Wie es nun mit dem Burgen-Express weitergeht, soll in Gesprächen mit den Beteiligten geklärt werden.
Getränkeautomat
Wegen eines fehlenden Gasthauses bei der Burgruine Lichtenstein soll für die Besucher zumindest ein Getränkeautomat aufgestellt werden. Ein "Probebetrieb" mit einem Kühlschrank, angeregt von Alexander von Rotenhan, sei "sehr gut angelaufen", freute sich der Bürgermeister. Der Heimatverein Pfarrweisach, der die Burgruine betreut, habe zugesagt, das Projekt zu übernehmen.
Gemeinderat Klaus Dünisch (KUL), Mitglied im Vorstand des Heimatvereins, berichtete, dass der Kühlautomat schon diese Woche aufgestellt wird. Die Betreuung - vom Nachfüllen des Automaten mit Getränken bis zur Kassenführung - übernähmen einige Bürger. Die Kosten für den Getränkeautomaten in Höhe von 1200 Euro bezahlt der Heimatverein.
Entlastung für Bauhof
Für die Spielplätze in Rabelsdorf und Junkersdorf sollen Spielgeräte angeschafft werden. Bürgermeister Oppelt geht dabei von einer "Win-win-Situation" aus: Die Baunach-Allianz übernimmt 67 Prozent der Kosten, den Rest machen Gemeinde und Vereine aus. Oppelt hat dazu eine praktikable Lösung: Die Bürger - Vereine oder Dorfgemeinschaft - sollen sich um die Grünpflege der Spielplätze, wie Hecken schneiden oder Rasen mähen, kümmern. Oppelt möchte auf diese Weise die Mitarbeiter des Bauhofs entlasten, "die dann mehr Zeit für qualifiziertere Arbeiten haben". Noch seien einige Gespräche mit den Vereinen nötig; ebenso müsse ein Beschluss des Gemeinderates erst gefasst werden.
Der Vertrag mit der Musikschule Ebern und der Gemeinde Pfarrweisach soll ab der nächsten Saison, die am 1. September beginnt, auf ein unbefristetes Verhältnis geändert werden. Die Gemeinde Pfarrweisach überweist derzeit 4000 Euro pro Jahr an die Musikschule. Der Vertrag ist allerdings jährlich mit einer dreimonatigen Frist zum Saisonende kündbar.