Kein Interesse an der E-Mobilität?
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Montag, 03. Juli 2017
Der Tourismus in der Fränkischen Schweiz, insbesondere die Gastronomen, hat Klima-Manager Dominik Bigge als Nutznießer der Elektromobilität ausgemacht. Auch...
Der Tourismus in der Fränkischen Schweiz, insbesondere die Gastronomen, hat Klima-Manager Dominik Bigge als Nutznießer der Elektromobilität ausgemacht. Auch der Handel könne davon profitieren, findet Bigge, der deshalb die Vertreter dieser Branchen zu einem Informationsgespräch in die Räume der Stadtwerke Ebermannstadt eingeladen hatte.
Wenn die Urlaubsgäste ankommen, stehen deren Elektro-Autos erst einmal.Während die Ankömmlinge auspacken, könnte die Zeit genutzt werden, um das Fahrzeug wieder aufzutanken. "Wer hier zu den Ersten gehört, hat dabei auch noch einen kostenlosen Werbe-Effekt, denn so ein Service spricht sich schnell herum", argumentiert Bigge.
Bei der anvisierten Zielgruppe scheint sich das bislang aber noch nicht herumgesprochen zu haben. So war die Zahl der Teilnehmer an zwei Händen abzuzählen. Die Leiterin der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz, Sandra Schneider, hatte sich krankheitsbedingt entschuldigt. Leider hatte sie auch darauf verzichtet, einen Vertreter zu der Info-Veranstaltung zu entsenden. Ist dieses Thema nicht wichtig?
Die Bezirksvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes, Andrea Luger aus Behringersmühle, glänzte ebenso durch Abwesenheit wie der Kreisvorsitzende Georg Hötzelein aus Regensberg. Wie wollen sie ihre Mitglieder davon überzeugen, in die Elektromobilität zu investieren und durch Stromtankstellen Gäste an ihr Haus beziehungsweise an die Region zu binden, wenn sie selber nicht informiert sind?
Oder ist die E-Mobilität in der Fränkischen Schweiz kein Thema? Dann fahren die Urlauber aber an dieser Region vorbei. Und verlorene Gäste wiederzugewinnen dürfte schwer sein.
So ist es mit der Elektromobilität zurzeit noch ein wenig so wie mit dem Gleichnis von den Hochzeitsgästen im Matthäus-Evangelium. "Kommt, ihr seid eingeladen, alles ist bereit", heißt es dort. "Doch die Gäste kümmerten sich nicht darum, sondern wandten sich ihren Geschäften zu." Die Frage ist nur: Wie lange noch?