Kein Baurecht, aber ein Container
Autor: Josef Hofbauer
Ebermannstadt, Donnerstag, 05. April 2018
Martin Vogler (CSU) stören Container im Bau-Erwartungsland. Wurden vorzeitig Tatsachen geschaffen?
JOsef Hofbauer
Wucherten vor Jahren noch Hecken und Sträucher auf den (möglichen) Baugrundstücken im "Debert II und III" oder im "Ehrlich", sehen die Grundstücke nun aus wie geleckt. Die Flächen, auf denen Häuser gebaut werden sollen, sind gemäht, sie warten förmlich darauf, dass die Bagger anrollen. Auch der erste Bau-Container steht schon bereit.
Grund genug für Stadtrat Martin Vogler (CSU), gegen Ende der jüngsten Stadtratssitzung in Ebermannstadt die Anfrage zu stellen, ob denn bereits Baurechte geschaffen, ein vorzeitiger Baubeginn erteilt worden sei. Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) wehrt ab. Noch seien die Areale Außenbereich. Container hätten dort nichts verloren.
Wörtlich erklärte sie: "Die Aufstellung eines Containers bzw. Bauwagens ist der Verwaltung nicht bekannt. Die baurechtliche Zulassung wäre durch das Landratsamt zu überprüfen." Die Information werde weitergegeben.
Landratsamt weiß von nichts
Doch auch drei Wochen später hat sich an der Situation nichts geändert. Was die Skepsis des CSU-Stadtrates mehrt. Kathrin Schürr, die Pressesprecherin des Landratsamtes bedauert: "Unser Bauamt hat bisher keine offizielle Mitteilung/Schreiben der Stadt Ebermannstadt erhalten." Um den Vorgang prüfen zu können, sei eine genau Bezeichnung des Ortes (Flurnummer), notwendig, wo sich das Grundstück mit dem Bauwagen befindet. Erst dann könne der Eigentümer ermittelt werden. Danach werde geprüft, ob die Anlagen privilegiert, sprich zulässig sind. Falls nicht, müsste eine Anordnung zur Beseitigung ergehen.Demgegenüber betont Andreas Kirchner von der Stadtverwaltung Ebermannstadt. Im Nachgang zur Stadtratssitzung habe das Bauamt das Landratsamt mündlich über die Aufstellung eines Bauwagens am Schlüsselstein informiert. Am 4. April habe Thomas Distler vom Bauamt Wolfgang Wendel und Gerd Unterburger von der Aufsichtsbehörde schriftlich davon in Kenntnis gesetzt, dass im Bereich "Debert II" ein drei mal sechs Meter großer Container abgestellt worden sei. Um Überprüfung wurde gebeten.