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Kauerndorfer machen mobil für Tempo 30


Autor: Werner Reißaus

Ködnitz, Dienstag, 21. März 2017

Der Gemeinderat lässt im Bemühen, eine Tempo-30-Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B 289 im Bereich der Ortsdurchfahrt von Kauerndorf zu erreichen, nicht lo...
An dieser Engstelle sieht der Gemeinderat erhebliches Gefahrenpotenzial, das eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 rechtfertigen würde.  Foto: Werner Reißaus


Der Gemeinderat lässt im Bemühen, eine Tempo-30-Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B 289 im Bereich der Ortsdurchfahrt von Kauerndorf zu erreichen, nicht locker. Am Montagabend kam das Gremium einstimmig zum Ergebnis, diese Forderung zum erneuten Antrag zu erheben. Gemeinderat Reinhold Dippold (WGK) brachte die Stimmung im Gemeinderat auf den Punkt: "Noch herrscht die Zeit der Diplomatie. Wenn unser Antrag nicht so ausgeht, wie wir uns das erhoffen, dann ergehen sofort härtere Maßnahmen." Einig war sich der Gemeinderat auch darüber, für die Strecke zwischen Kauerndorf und Kauernburg wegen der Unfallhäufigkeit eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 zu fordern.
Wie Bürgermeister Stephan Heckel-Michel erläuterte, hat die Regierung von Oberfranken im Einvernehmen mit dem Polizeipräsidium Oberfranken und dem Staatlichen Bauamt Bayreuth keine Notwendigkeit gesehen, die 600 Meter lange Ortsdurchfahrt von Kauerndorf auf Tempo 30 zu beschränken. Heckel-Michel schlug dem Gemeinderat vor, den Antrag zu wiederholen und mit Bildern und Zahlen zu untermauern.
Gemeinderat Reinhold Dippold sagte zur Ablehung der Regierung: "Was mich an dem Schreiben massiv stört, ist, dass der Verkehrsfluss weit höher angesetzt wird als die vorhandenen Gefahren zum Beispiel an der Engstelle. Wenn wir dort einen Todesfall gehabt hätten, wäre es wahrscheinlicher leichter, die Geschwindigkeitsbegrenzung anzuordnen." In der Begründung für die Planfeststellung für die Umgehung der B 289 habe man auf die Gefahrenstellen im Bereich der Ortsdurchfahrt verwiesen, aber jetzt werde es plötzlich nicht mehr so gesehen: "Man nimmt es so, wie man es braucht. Welche Demütigung müssen sich die Kauerndorfer denn noch gefallen lassen?"
Neben der Engstelle und der Einmündung mit einem Verkehrsaufkommen von täglich fast 4000 Fahrzeugen in die B 289 sieht Dippold aber auch mit der künftigen Bedarfsampel für die Fußgänger einen dritten Gefahrenbereich: "Dieser Fußgängerüberweg unterhalb der Einmündung der Staatsstraße erfordert ein langsames Heranführen des Verkehrs."
Heinz Mösch (CSU) sah die Gefahr, dass die Anlieger mit der beantragten Geschwindigkeitsbegrenzung die Leidtragenden sind. Er hätte gern gewusst, wie sich die Geschwindigkeitsbegrenzung insgesamt auf Kauerndorf auswirkt: "Mir wäre es lieber, wenn dies ein Fachmann beurteilen würde. Wenn aber die Anlieger für diesen Antrag sind, dann werde ich auch zustimmen." Willi Kolb (SPD) schlug vor, die Vertreter der Regierung zu einem Ortstermin einzuladen: "Um die Gefahrenlage live zu erleben!"
Michael Heisinger (Rangen) sah in der Ablehnung der Geschwindigkeitsbeschränkung den Bürgerwillen ignoriert: "Mit lapidaren Geschwafel ist es nicht getan. Wir sollten vielmehr mit Aktionen zeigen, dass wir einen Arsch in der Hose haben." Bürgermeister Stephan Heckel-Michel versuchte einzulenken: "Damit erzeugen wir das Gegenteil. Wir sollten im gemeinsamen Gespräch vor Ort versuchen zu überzeugen."