Katharinenspital: "Es läuft alles nach Plan. Wir können zufrieden sein."
Autor: Josef Hofbauer
Forchheim, Dienstag, 16. Februar 2016
Josef Hofbauer Die Schließung des Katharinenspitals zur Jahresmitte habe erhebliche Auswirkungen auf die Haushaltsplanung der Pfründnerstiftung, erklärte Kä...
Josef Hofbauer
Die Schließung des Katharinenspitals zur Jahresmitte habe erhebliche Auswirkungen auf die Haushaltsplanung der Pfründnerstiftung, erklärte Kämmerer Detlef Winkler. Die wegbrechenden Einnahmen, die Abbruchkosten und die Abfindungen des Personals von insgesamt 1,5 Millionen Euro führten zu einer negativen Gesamtbilanz. Insgesamt summiert sich der "Verlust" auf 2,29 Millionen Euro.
Um den Wirtschaftsplan auszugleichen, müsse die Stiftung in diesem Jahr rund 1,61 Millionen Euro zuschießen. Die Gesamteinnahmen gingen von über zwei Millionen auf 114 000 Euro zurück. Aus dem Verkauf von Inventar des Pflegeheimes wurden bislang 984 000 Euro eingenommen.
Andererseits bleiben Ausgaben. Zins und Tilgungen für langfristige Kredite müssen weiter bedient werden. Auch Versicherungen müssen weiterhin bezahlt werden.
Da auch die rüstigen Bewohner betreut werden müssten, fielen auch hier Ausgaben an. Sie lägen höher, als ursprünglich angenommen. Auch die Umzugskosten von 500 Euro, die seitens der Stiftung pro Heimbewohner übernommen wird, schlagen sich mit einem Betrag von 50 000 Euro nieder. Die Abfindungen für das Personal, das entlassen werden musste, liegen bei 450 000 Euro.
Dennoch fand Stadtrat Hans-Werner Eisen: "Wir können zufrieden sein. Es läuft alles nach Plan." Dass die Erträge einbrechen, sei keine Überraschung, sondern die Folge aus der Tatsache, dass sich die Bewohner neue Heimplätze suchen mussten. Die erhöhten Aufwendungen im personellen Bereich seien die Folge des Sozialplanes, den die Mitglieder des Ausschusses beschlossen hatten. "Die Abfindungen sind ein Zugeständnis an unsere ehemaligen Mitarbeiter. Dies waren wir ihnen schuldig" unterstrich Eisen.
Zuversichtlich stimmten ihn die prognostizierten Zahlen ab 2019.
"Wenn ich mir das ansehe, können wir unseren Kapitaldienst problemlos zurückzahlen. Die Substanz der Stiftung wird nicht angegriffen, und wir können auf Jahre hinaus mit belastbaren Zahlen wirtschaften", folgerte Hans-Werner Eisen.
Auch wenn ein Verlust zu beklagen sei, habe es keine Alternative zur nun gewählten Vorgehensweise gegeben. Zwei Jahre die Personalkosten zu tragen, ohne eine Gegenleistung zu bekommen, hätte den Ruin der Stiftung bedeutet, unterstrich Oberbürgermeister Franz Stumpf (CSU/WUO).
Von den 9,55 Millionen, die der gesamte Neubau kosten wird, fallen 2017 die Beträge für die Planung des Gebäudes, die Werkplanung und die Abbrucharbeiten an. Dies sind 4,5 Millionen Euro, für die eine Verpflichtungs-Ermächtigung ausgestellt wurde.
Ob für das neue Katharinenspital die Satzung geändert werden muss, verneinte Oberbürgermeister Stumpf. Da seien sich Finanzamt und die Regierung von Oberfranken noch uneins. Fest stehe aber, dass man die Satzung so belassen könne, wie sie ist.
Stadtrat Albert Dorn (SPD) gab zu bedenken, dass die Stiftung dem Krankenhaus Geld zur Aufstockung des Eigenkapitals gegeben habe. Da könne man doch wieder Geld zurückholen, überlegte Dorn. Eine Anregung, die Oberbürgermeister Franz Stumpf vom Kommunalen Prüfungsverband prüfen lassen will.
Bei der Mayer Franken-Stiftung, deren Haushaltsplan vom Stiftungsausschuss ebenfalls abgesegnet wurde, sei das Kapital langfristig angelegt. Auf Grund rückläufiger Zinserträge stehe für Stipendien heuer nur ein Betrag von 3570 Euro bereit. Tendenz sinkend. Im nächsten Jahr, so Kämmerer Winkler, müsse mit einem noch geringeren Betrag gerechnet werden.
Ohne Gegenstimme haben die Ausschuss-Mitglieder auch den Stellenplan für das Katharinenspital zur Kenntnis genommen. Die Arbeitsverhältnisse werden zum 30. Juni dieses Jahres aufgelöst. Der Stellenplan wird "auf Null gesetzt."