Karneval wie in Venedig
Autor: Marion Eckert
Modlos, Montag, 11. Februar 2019
Büttenabende haben in Modlos Tradition. Schon vor dem Neubau des Vereinsheims fanden sie jährlich statt, und so soll es auch in Zukunft wieder sein. Dieses Mal herrschte italienisches Flair.
Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr war auch heuer das Vereinsheim des Musik- und Sportvereins Modlos wieder voll besetzt. Ein prächtiges Bühnenbild verzauberte das Publikum schon vor Beginn der Darbietungen. Direkt am Markusplatz, neben dem weltberühmten Dogenpalast und dem Campanile wähnte sich das Publikum. Die Silhouette von Venedig war eine würdige Kulisse für die Elferrätinnen, die als venezianische Schönheiten in den Saal einzogen. Blaue Umhänge, goldfarbene, eng anliegende Hosen und natürlich die Masken, das Markenzeichen des venezianischen Karnevals, durften da nicht fehlen.
"Schorsch" kam in der Gondel
Die Musik indes entführte nach Paris, in die nicht minder weltberühmte Opéra Garnier und zu Andrew Lloyd Webbers "Maskenball" aus dem Musical "Phantom der Oper".
Doch mit Gondoliere Thorsten Leitsch, in Modlos besser bekannt als "Schorsch", ging es zurück zu den italienischen Wurzeln. Mit "O sole mio" kam er stilecht in einer Gondel, gestreiftem Hemd und Hut auf die Bühne. Er übernahm für den Abend die Funktion des Sitzungspräsidenten und führte mit Witz durch das Programm. Es war ein phantasievoller Auftakt zu einem humorvollen Abend, der erst weit nach Mitternacht zu Ende ging.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Dennis Ankert (Akkordeon) und Florian Rott an der Teufelsgeige. Sie animierten das Publikum zu so mancher Schunkelrunde.
Generationswechsel
In Modlos hat auf der Faschingsbühne ein Generationswechsel stattgefunden, das sahen die Modloser sofort. Die bisherige Showtanzgruppe hat das Zepter übernommen, doch die jahrzehntelang amtierenden Elferrätinnen haben sich zu einem "letzten" Auftritt zusammen gefunden. Mit roten Perücken im schwarz-weißen Kostüm eroberten sie die Bühne.
"Ihr steht aber net auf dem Programm. Ihr sollt doch in Bischofsheim sein", kam ihnen der Sitzungspräsident entgegen, doch er hatte keine Chance. "So einfach gehen wir nicht. Wir wollen noch einmal im Rampenlicht stehen und von oben in die Menge sehen."
Die langjährigen Elferrätinnen nahmen dann im Publikum Platz, sorgten dort bei jedem Einmarsch einer neuen Gruppe für Stimmung und überließen ihren jungen Nachfolgerinnen die Bühne.