Kapellenbauverein Burggrub feiert Jubiläum
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Burggrub, Mittwoch, 04. November 2015
Burggrub — Vorsitzender Willi Bischoff erinnerte an die Gründung des Kapellenbauvereins und ließ die Entstehung der Grenz- und Friedenskapelle als das Werk des Vereins Revue passie...
Burggrub — Vorsitzender Willi Bischoff erinnerte an die Gründung des Kapellenbauvereins und ließ die Entstehung der Grenz- und Friedenskapelle als das Werk des Vereins Revue passieren: "Das war das erste Gotteshaus in Deutschland, das aus Dankbarkeit für die Wiedervereinigung erbaut wurde."
Zahlreiche Mitglieder des 43-köpfigen Vereins wurden für 25- jährige Mitgliedschaft geehrt. Der Vorsitzende dankte aber auch denjenigen, die keine Urkunde erhielten. Das seien Mitglieder, die ihren Kapellendienst zu vollster Zufriedenheit leisten, damit die Kapelle sauber und gepflegt ist. Bischoffs Dank galt allen Pfarrern, die den Verein in 25 Jahren seelsorgerisch begleiteten, aus den Pfarreien Neuhaus-Schierschnitz/Thüringen und Burggrub.
Als am 9. November 1989 in Berlin die Mauer fiel und am 24.
November 1989 auch in Burggrub die Grenze geöffnet wurde, war es Frauen und Männern in Burggrub Verpflichtung, als Dank für die friedliche Wiedervereinigung ein sichtbares Zeichen zu setzen. Die ersten Vorschläge, die im damaligen Kirchenvorstand Burggrub diskutiert wurden, reichten von einem Gedenkstein über eine Feldkapelle bis zu einen sakralen Bauwerk. Als sich die Befürworter für eine Kapelle entschieden hatten, mussten sie vom damaligen Pfarrer Detlef Sibbor erfahren, dass so ein Vorhaben, wenn überhaupt, nicht in nächster Zeit unter Federführung der evangelischen Landeskirche zu verwirklichen sei.
Er schlug vor, einen Kapellenbauverein zu gründen. Am 30.
November 1990 kam es in der Gastwirtschaft Höring mit 17 Personen - dazu kamen noch Pfarrer Sibbor und Vikar Hohenberger - zur Gründung des Kapellenbauvereins Burggrub.
Der Erste Vorsitzende, Hubert Knauer, zeichnete für die Bürokratie verantwortlich und Willi Bischoff als damals Zweiter Vorsitzender fungierte auch als Bauleiter. Kassier war Uwe Günther und Friedrich Beetz war Schriftführer, beide üben ihre Ämter heute noch aus.
Die Grenz- und Friedenskapelle konnte am 6. September 1992 im Rahmen einer internationalen Jugendbegegnung, an der 280 Jugendliche aus 21 Ländern teilnahmen, von Regionalbischof Wilfried Beyhl aus Bayreuth, eingeweiht werden.
Dieses Fest und der organisatorische Aufwand dafür waren nur mit der Euphorie der Wiedervereinigung zu meistern.
Zuvor gab es noch als Geschenk aus der Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz eine Glocke, "damit haben wir der Kapelle eine Stimme gegeben", sagte der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Neuhaus-Schierschnitz, Henrik Oberender. Insgesamt kostete der Kapellenbau bis Ende 1992 rund 64 000 DM.
In den 25 Jahren hat sich an der Vereinsführung fast nichts verändert. Willi Bischoff übernahm 1992 den Vorsitz und Kurt Wöhner wurde Zweiter Vorsitzender.
Jubiläumsgeschenke
Die Bürgermeister, Andreas Meusel (Neuhaus-Schierschnitz), Rainer Detsch (Stockheim) und Altbürgermeister Henrik Oberender (Neuhaus-Schierschnitz) würdigten die Leistungen der Vereinsmitglieder.
Für die Burggruber Vereine gratulierte Wolfgang Dietrich zum Jubiläum und überreichte eine Spende in Höhe von 750 Euro für Pflege und Unterhalt der Kapelle. Die Geistlichen, Pater Waldemar Brysch, Pfarrer Michael Foltin und Pfarrer Christian Weigel gratulierten und dankten mit einer Andacht. Pfarrer Weigel verlas auszugsweise ein Schreiben des in Regensburg als Studentenpfarrer tätigen Friedrich Hohenberger der in Abwesenheit für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt wurde. Der Festakt wurde musikalisch durch den Posaunenchor Burggrub unter Leitung von Siegfried Hauck umrahmt. Karl-Heinz Hofmann