Druckartikel: Kampf um jeden Zentimeter

Kampf um jeden Zentimeter


Autor: Daniela Pondelicek

Neustadt bei Coburg, Montag, 26. Juni 2017

Grandios und spannend waren die Wettkämpfe beim Tauziehen. Konnte der Vorjahressieger, die "schwarzen Säu aus Äch", seinen Titel verteidigen?
Mit vereinten Kräften bezwingen die Tschernobylkinder die Männer von Team "Bauhof".  Fotos: Daniela Pondelicek


Drei Mal haben sie nun schon teilgenommen und jedes Mal haben sie den Sieg eingefahren: Die "schwarzen Säu aus Äch" sind beim Tauziehen des "Swing im Park"-Festivals in den letzten Jahren kaum zu bremsen gewesen. Am Sonntagnachmittag hatten sie einmal mehr die Gelegenheit, ihre Muskelkraft unter Beweis zu stellen, denn auch beim diesjährigen "Swing im Park" durften die Männer wieder ihre Muskeln beim Tauziehen spielen lassen.
Die Konkurrenz war in diesem Jahr beachtlich: Insgesamt sieben andere Teams mussten bezwungen werden, um den Pokal auch in diesem Jahr zu gewinnen. Jeder kämpfte gegen jeden, das hieß, die acht Mannschaften standen sich in insgesamt 28 Duellen beim Kräftemessen gegenüber.
Das Kräfteringen der beiden bisher stärksten Mannschaften war wohl das spannendste des ganzen Wettkampfs: Zuerst sah es so aus, als würde Team "Bauhof" unterliegen, sie standen schon ganz vorne an der roten Markierung - nur ein Schritt weiter noch, und es wäre vorbei gewesen. Aber sie gaben sich nicht so einfach geschlagen, kämpften sich weit hinter die rote Linie und schafften das, was am Anfang des Tages keiner für möglich gehalten hätte: Sie bezwangen die "schwarzen Säu aus Äch"! Doch dieser Sieg forderte auch seinen Tribut: Einer der Kämpfer aus dem Team "Bauhof" verletzte sich bei den letzten Zentimetern am Knie und musste ärztlich versorgt werden. Das hat es in den 30 Jahren, in denen das Tauziehen nun schon in Neustadt veranstaltet wird, noch nie gegeben.
Der Vorfall schwächte das Team "Bauhof" nicht im Geringsten, sondern schien es nur noch mehr anzuspornen. Mit einem Ersatzmann entschieden sie auch die nächsten Duelle für sich und sicherten sich somit den 1. Platz des diesjährigen Tauziehwettbewerbs. Nur gegen die Tschernobylkinder mussten sich die starken Männer am Schluss doch geschlagen geben.
"Wir sind seit der kleinen Landesgartenschau 1999 jedes Jahr dabei", erzählte Michael Kessel, Mitglied des Teams "Bauhof".
Sieben Mal sei die Mannschaft seither als Gesamtsieger hervorgegangen, drei Mal habe es noch für den 2. Platz gereicht. "Wir sind immer motiviert dabei und haben viel Spaß, vielleicht ist das unser Erfolgsrezept", vermutete er. Auch der Zusammenhalt sei wohl ausschlaggebend: "Wir sind nicht nur Arbeitskollegen, wir sind richtig gute Freunde - ja, wir sind schon fast eine kleine Familie." Der Pokal werde nun mit den anderen Trophäen auf der Arbeit ausgestellt: "Wir sind auf jeden einzelnen Erfolg sehr stolz, egal, welcher Platz es am Ende geworden ist."