Druckartikel: Kalender erinnert an die Kindheit

Kalender erinnert an die Kindheit


Autor: Katharina Müller-Sanke

Thurnau, Dienstag, 17. November 2015

Adventszeit  Mit viel Liebe zum Detail und wider die grellbunten, schokogefüllten Einwegkalender hat sich der Thurnauer Künstler Günter Karittke ans Werk gemacht.
Mit feinen Strichen gestaltet Günter Karittke den Adventskalender. Foto: Katharina Müller-Sanke


von unserer Mitarbeiterin 
Katharina Müller-Sanke

Thurnau — Adventliche Stimmung rund um das Thurnauer Schloss. Hunderte Lichter leuchten, Kinder fahren Schlitten, machen Schneeballschlachten - bald wird es Abend. Das ist die Stimmung und das Motiv eines neuen Adventskalenders, den der Thurnauer Künstler Günter Karittke eigens gezeichnet und gemalt hat. Dabei hat er in seinem Stil jeden einzelnen Stein des Schlosses durchdacht und wohlüberlegt platziert.
Auch wenn er nur wenige Farben verwendet hat, wie er selbst betont, so ist es doch beeindruckend zu sehen, wie kein Stein dem anderen gleicht. An die 80 Menschen tummeln sich auf dem liebevoll gestalteten Bild - manch Thurnauer wird sich selbst - beabsichtigt oder nicht - wiederfinden. Und auch der Maler Carl August Lebschée ist bei genauem Hinsehen zu entdecken. Es sind Kindheitserinnerungen - zeitlose Stimmungen -, die Günter Karittke als bekennender Adventskalenderliebhaber in seinem jüngsten Werk verarbeitet hat. Dass Karittke ein ausgemachter Fan von Adventskalendern ist, ist nicht zu übersehen, besucht man ihn in seinem Wohnatelier am Kirchplatz in Thurnau.
Schon bald wird dem Besucher ein besonderes Detail der adventlichen Wohnungsdekoration auffallen: Seine Gemälde und Zeichnungen müssen sich nun den Platz an den Wänden mit vielen Adventskalendern teilen; denn für ihn sind sie unverzichtbarer Bestandteil des Adventsschmucks.
"Diese besonderen, teils historischen Kalender, begleiten mich schon viele Jahre durch die Adventszeit und haben mit den heutigen schokogefüllten grellbunten Einwegkalendern nichts gemein", so der Künstler. Sie versetzten ihn vielmehr in seine Kindheit zurück, und diese kindliche Leidenschaft für Adventskalender hat er sich bis heute bewahrt. Und so war der Gedanke nicht fern, einmal einen eigenen Adventskalender zu gestalten. Und da war wie bei allen seinen Kalendern eine Voraussetzung besonders wichtig: "Adventskalender müssen uns bei aller Hektik der Vorweihnachtszeit zum Verweilen einladen und Geschichten erzählen", so Karittke. Und das ist mit diesem Kalender mehr als gelungen. Groß und Klein werden sich viele Geschichten einfallen lassen können zu den Figuren im Bild und zu den alten Gemäuern. Es gibt immer noch etwas zu entdecken, auch wenn man meint, schon alles gesehen zu haben.
"Besonders schön an Adventskalendern finde ich es, wenn die Bildchen etwas mit dem Kalendermotiv zu tun haben. Das war mir auch bei meinem Thurnauer Adventskalender wichtig: Die Türbildchen haben immer einen Bezug zum Kalendermotiv!" Da sich am Altar der Laurentiuskirche viele kleine Engelchen tummeln, liegt es nahe, dass einige von ihnen hinter den Türchen des Adventskalenders auf ihren Auftritt warten. Auf der Rückseite des Kalenders finden sich interessante Fakten rund ums Schloss. Günter Karittke ist froh, dass aus seinem Werk, das er in Acryl auf einer Größe von 120 x 45 Zentimeter gemalt hat, so ein schöner Kalender geworden ist. Etwas dunkler als das Original und etwas kleiner ist der Kalender geworden. Mit 24 Türchen. Der Kalender ist demnächst in der Buchhandlung Friedrich, in der Töpferei am See und beim Künstler selbst am Kirchplatzfür 17,95 Euro zu bekommen.