Kämpfer für die Landwirtschaft
Autor: Stephan-Herbert Fuchs
Kulmbach, Donnerstag, 26. März 2015
von unserem Mitarbeiter stephan herbert fuchs Kulmbach — Ein alter Bekannter in neuer Funktion, das ist Rainer Prischenk. 13 Jahre lang stand er an der Spitze der Landwirtschaftli...
von unserem Mitarbeiter
stephan herbert fuchs
Kulmbach — Ein alter Bekannter in neuer Funktion, das ist Rainer Prischenk. 13 Jahre lang stand er an der Spitze der Landwirtschaftlichen Lehranstalten in Bayreuth, seit September ist Prischenk Chef der neu geschaffenen Gruppe mit dem sperrigen Namen "Landwirtschaft und Forsten - Hochwasserschutz" an der Regierung von Oberfranken. Bei der Kreisversammlung des Bauernverbands in Kulmbach stellte der Landwirtschaftsdirektor die neue Gruppe und seinen Aufgabenbereich vor.
So neu ist das alles eigentlich gar nicht, denn bis vor zehn Jahren gab es an den Bezirksregierungen noch eigene Landwirtschaftsabteilungen. Egal, worum es in der Zwischenzeit auf Regierungsbezirksebene auch ging, Planfeststellungsverfahren, naturschutzfachliche Fragen und vieles andere, die Bauern saßen seitdem nicht mehr mit am Tisch, obwohl sie oft die Hauptbetroffenen sind.
Gegen diese Ungleichbehandlung habe der Bauernverband jahrelang gekämpft, sagte Kreisobmann Winfried Löwinger. Nun sei die entsprechende Stelle endlich geschaffen worden.
Er sehe sich in erster Linie als Dienstleister für die Landwirtschaft und die Landwirtschaftsverwaltung sowie als Ansprechpartner für den Bauernverband, sagte Prischenk. Es gebe "wahnsinnig viele verschiedene Bereiche", die sich um landwirtschaftliche Fragen kümmern. Überall dort werde er seinen Fachverstand mit einbringen. "Ich werde für die Landwirtschaft kämpfen", so Prischenk.
Ursprünglicher Grund für die Schaffung des neuen Bereiches an der Regierung war die "Jahrhundertflut" des Jahres 2013 in Bayern. Damals hatte der Ministerrat entschieden, die neuen Stellen einzurichten, die sich in erster Linie um Hochwasserschutz kümmern sollen. Auch in Oberfranken sei der Hochwasserschutz sein Kerngeschäft, sagte Prischenk.
Er begreife seine neue Aufgabe aber um einiges größer, so Prischenk. Ob Jagdbeirat, Schulreferat, Natur- und Artenschutzprojekte, Veterinärwesen oder erneuerbare Energien. Auch bei den großen Fragen der Raumordnung und Landesplanung, wie Stromtrasse, ICE-Neubau, Autobahn oder Golfplatz. Ohne Landwirtschaft gehe das alles nicht, so Prischenk. Und genau deshalb sei er auch der richtige Mann an der richtigen Stelle, so Löwinger.
Der Kreisobmann hatte zuvor von einem spannenden Jahr 2015 gesprochen und eine Preiswende gefordert. Mit der neuen Düngeverordnung gebe es einen weiteren Kritikpunkt. Wenn die Gülle künftig nach dem Kalender ausgebracht werden soll und nicht mehr nach den tatsächlichen Gegebenheiten, dann werde die Ausbildung der Bauern mit Füßen getreten.