Druckartikel: Kältebrücken und Wärmeverlust

Kältebrücken und Wärmeverlust


Autor: Helmut Will

Maroldsweisach, Freitag, 29. März 2019

Die Mittelschule in Maroldsweisach muss umfassend saniert werden. Die Kosten gehen in die Millionen.
Wenn die Mittelschule Maroldsweisach energetisch saniert wird, fallen nach den Worten des Planers bis zu drei Millionen Euro an.  Foto: Helmut Will


Bei seiner Sitzung am Donnerstagabend in den Räumen der Mittelschule befasste sich der Mittelschulverband mit einer möglichen energetischen Sanierung der Schule. Die Kosten würden sich nach bisheriger Schätzung des Planungsbüros Hahn aus Untertheres auf 2,5 bis drei Millionen Euro belaufen. Beraten wurde auch der Haushalt für das Jahr 2019.

Der Schulverbandsvorsitzende und Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) sagte: "Wir haben hier ein Haus, welches schon einige Jahre auf dem Buckel hat." Hausmeister Günther Krettek behebe viele kleinere Schäden. "Das ist allerdings kein Dauerzustand, und ich meine, wir brauchen ein Sanierungskonzept, um überhaupt einmal überblicken zu können, was getan werden muss", so Thein.

Was muss gemacht werden?

Benjamin Knottek vom Ingenieurbüro Hahn zeigte den möglichen Sanierungsfahrplan für die Mittelschule in Maroldsweisach auf. Dazu gehören Erneuerung der Fenster, die Dachsanierung, Dämmung der Außenwände, Erneuerung der Lüftungsanlage in Turnhalle und Umkleideräumen, Umstellung auf LED-Licht und die Erneuerung der Heizung mit Umstellung auf erneuerbare Energien. Unter dem Strich nannte Knottek geschätzte Kosten in Höhe von zweieinhalb bis drei Millionen Euro. Die Schwachstellen, die der Planer aufzeigte, waren vielfältig. Die sind bei Heizung, Dämmung, Lüftungsanlage, den großen Fenster- und Glasfronten und in der Turnhalle vorhanden. Das Heizungsnetz sei nicht effizient, fuhr er fort; es dringe teilweise Wasser in das Gebäude ein; einiges an Beton sei sanierungsbedürftig; die Aula selbst werde nicht richtig warm und auch die Lüftung in der Turnhalle lasse zu wünschen übrig, weil die Luft nur "umgewälzt" werde. Das habe auch kritische Hygienewerte zur Folge. Auch die Lüftungssituation in den Klassenzimmern müsse verbessert werden, um den Kohlendioxid-Gehalt zu mindern. Die Folge seien Ermüdungserscheinungen bei Schülern und Lehrern. Wo überall Energie verloren geht, zeigte Knottek anhand der Thermografie auf, mit der er zahlreiche Kältebrücken und Wärmeverluste nachwies. "Das Obergeschoss darf derzeit aus Brandschutzgründen nicht genutzt werden, und man sollte sich bei einer Sanierung überlegen, ob man das überhaupt braucht."

Ans Nahwärmenetz?

Im Hinblick auf eine mögliche Sanierung der Mittelschule sprach Vorsitzender Thein an, ob nicht die Mittelschule und die Grundschule an das Nahwärmenetz Maroldsweisach anschließen sollten. Dazu erklärte er, dass sich die Kapazität der Biogasanlage verbessere und eine Versorgung gewährleistet sei. Thein wurde vom Gremium ermächtigt, die Frage abzuklären.

Kämmerer Arno Welz erläuterte die Haushaltssatzung für das Jahr 2019. Nach seinen Worten beträgt der Gesamthaushalt 653 600 Euro. "Eine stolze Summe", so der Kämmerer. Zum Schulverband gehören die Gemeinden Maroldsweisach, Ermershausen und Pfarrweisach.

Nach seinen Worten sind die Schülerzahlen von 365 im Jahr 2007 auf 284 im Jahr 2018 gefallen. "Der Schulverband ist schuldenfrei und eine Darlehensaufnahme ist für 2019 nicht vorgesehen", sagte Welz.

Angeschafft wird auf Antrag von Sebastian Hofmann, Leiter der Mittelschule, ein Wasserspender. "Das wurde vom Elternbeirat vorgeschlagen", sagte Hofmann. Man stelle sich vor, dass die Kosten für das Aufstellen und die laufenden Kosten von 58 Euro im halben Jahr vom Schulverband übernommen werden. Die Anschaffungskosten für den Wasserspender übernehme der Elternbeirat. Damit war das Gremium einverstanden und stimmte zu.

Verbandsrätin Heidi Müller-Gärnter (JCU) würde so einen Wasserspender auch gerne für die Grundschule haben. Dazu meinte der Bürgermeister Ralf Nowak aus Pfarrweisach, dass man das überlegen könne, wenn sich der Wasserspender in der Mittelschule bewähre. hw