Druckartikel: Kälber, Kräuter und Kartoffeln

Kälber, Kräuter und Kartoffeln


Autor: Werner Reißaus

Ködnitz, Donnerstag, 04. Oktober 2018

Am Aktionstag "Agrotourismus" kann man morgen 21 Stationen zwischen Rangen und Weinleite besuchen.
Morgen kann man mit etwas Glück auf ein Kälbchen treffen. Foto: Werner Reißaus


Unter dem Motto "Kostbarkeiten zwischen Ranga und Weinleite" findet morgen von 11 bis 17 Uhr ein Aktionstag "Agrotourismus" statt. Nach der überwältigenden Premiere 2017 kann man auch bei der zweiten Auflage an verschiedenen Stationen in den Gemeinden Ködnitz, Trebgast und Harsdorf viel sehen und erleben.

Die Initiative "Agrotourismus" umfasst die Urlaubsregion Frankenwald. Sie vereint das touristische Angebot lokaler Betriebe. 21 Stationen bieten den Besuchern morgen ein buntes Erlebnisspektrum. Sie erfahren aus erster Hand viel Wissenswertes über den Lebensalltag auf dem Land, über bäuerliches Handwerk und regionale Spezialitäten. Sie begegnen Tieren und dürfen sich auf manche kultur- und naturgeschichtliche Überraschung freuen. Die angebotenen Führungen und Erlebnistouren sind kostenfrei.

Erstmals mit dabei ist die Naturkräuterschmiede der Familie Feulner in Harsdorf. Zu einer Verwöhnoffensive lädt dort die Gartenbäuerin, Kräuterpädagogin und Genussbotschafterin Gabriele Feulner ein. Sie kredenzt hausgemachte Kuchen, Küchla und Torten ebenso wie fränkische Brotzeiten.

Platz für 52 Personen

Klaus Feulner erinnert sich, dass sein Viehbestand zu klein war, um wirtschaftlich weitermachen zu können. Den Stall nur als Abstellkammer verwenden, das wollten die Feulners nicht. "Ich warf den Vorschlag in die Familienrunde, daraus eine kleine Kräuterstube zu machen und den bäuerlichen Hof zu erhalten." Der Familienrat entschied, in dem alten Stall gemütliche Räumlichkeiten für maximal 52 Personen zu schaffen.

Seit 2011 bietet die Familie Feulner ihren Gästen die Möglichkeit, in den alten Stallungen, die sehr liebevoll und auch geschmackvoll eingerichtet wurden, Familien-, Firmen- und Betriebsfeiern zu halten.

Gabriele Feulner erinnert sich noch an die Umbauphase: "Es war für meine Männer harte Knochenarbeit und hat viel Kraft und Nerven gekostet." Rückblickend sei es ein Glücksfall gewesen. Der Hof befindet sich bereits in der fünften Generation in Familienbesitz.

Verwöhnt werden die Gäste mit fränkischer Küche, die Zutaten beziehen die Feulners aus der Region. Am Aktionstag werden von 11 bis 13.30 Uhr Mittagessen sowie am Nachmittag Kaffee und Kuchen angeboten, im Hof stellen sich Drechsler und Floristen vor. Auf die Kinder wartet ein eigenes Programm.

Woher kommt die Milch?

Wir fahren ein paar Kilometer den Berg hinauf. Woher kommt die Milch? Wie viele Eier legt eine Henne am Tag? Wachsen Pommes auf dem Acker? Solchen Fragen können große und kleine Gäste auf dem Laitscher Hof mit Spaß und vielen Aha-Effekten auf den Grund gehen. Morgen öffnet die Familie Wirth erstmals auch am Aktionstag "Agrotourismus" von 11 bis 17 Uhr ihre Hoftore. Und wer den idyllisch gelegenen Bauernhof auf den Höhen zwischen Trebgast und Harsdorf länger genießen möchte, kann sich in der Ferienwohnung einquartieren.

Auf dem Laitscher Hof kann man Bauernhoferlebnisangebote buchen. Zwei Generationen leben hier, die eine Landwirtschaft mit Milchvieh betreiben. Die Idee für einen Mitmach-Bauernhof entstand 2009/2010 nach der Milchkrise. Tochter Martina Ranninger: "Für uns war damals klar, dass es für den Fortbestand Alternativen geben muss. Meine Schwester Kathrin und ich haben dann die Ausbildung zur Erlebnis-Bäuerin gemacht."

"Das waren 16 Tage Ausbildung mit einer Prüfung beim dafür zuständigen Ministerium", ergänzt Kathrin Wirth. Der Startschuss zum Mitmach- und Erlebnis-Bauernhof sei schon während der beruflichen Qualifikation erfolgt, denn eine Kollegin von Kathrin Wirth wollte den Geburtstag ihrer Tochter auf dem Laitscher Hof feiern. Das sprach sich herum.

Die Arbeit teilen sich die beiden Schwestern, Mutter Gerlinde Wirth kümmert sich um den Hof. Die Nachfrage ist riesig.

Kleine Kostbarkeiten

Auf dem Laitscher Hof wohnen Kühe, Kälber, Katzen, Enten, Gänse, Hühner und ein Hund. "Auch die kleinen Kostbarkeiten der Natur wie Steine, Stöcke, Pflanzen und Bäume wecken die Fantasie und Kreativität der Kinder und sind die Grundlagen für Spiele, Geschichten und Träumereien", so Martina Ranninger.

Morgen steht das Getreide im Mittelpunkt. Die Kinder können mit Kartoffeln basteln. Im Hof wird ein Tret-Bulldog-Parcours aufgebaut. Nachbar Oliver Dörfler wird mit seiner Holzstube vertreten sein. Rei.