Junge Ritter haben jetzt ihre Burg
Autor: Pauline Lindner
Röttenbach, Freitag, 19. Juni 2015
Eroberung Die Umgestaltung des Spielplatzes am Mühlberg in Röttenbach ist abgeschlossen. 85 000 Euro hat sich das die Gemeinde kosten lassen.
von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner
Röttenbach — Vom Schloss gibt es in Röttenbach keine Spuren mehr. Dafür hat der Ort nun eine Ritterburg: die Röbaburg auf dem Spielplatz am Ende der Mühlbergstraße.
Rotweiße Bänder sperrten am Samstagnachmittag die Holzkonstruktion ab. Der schwarze Ritter, alias Jugendpfleger Frank Schulte mit seinem Gefolge aus dem Gemeinderat, wollte seine Burg nicht hergeben. "Ihr müsst mir 70 Goldtaler gegen", forderte er, ließ sich dann doch auf 50 herunterhandeln. Durch verschiedene Spiele konnten die Kinder Münzen gewinnen und so das riesige Spielgerät in Besitz nehmen.
Viele Kinder hatten sich gut vorbereitet, die lang ersehnte Kletter- und Spielkonstruktion zu erobern. Maximilian kam in einer veritablen Ritterrüstung mit gestricktem Helm, an seiner Hand die kleine Schwester, Prinzessin Franziska, mit ebenfalls gestricktem Krönchen.
Pascal ist mutig. Er wagte es als erster, den schwierigen Kletterparcours im Innernen der Holzkonstruktion mit einem Schokokuss auf einem Schwert zu beschreiten. Ein Goldtaler und die süße Leckerei waren dafür die Belohnung.
Mit dem Mühlberg hat die Gemeinde in den letzten Jahren drei große Spielplatzrenovierungen, bzw. Neubauten realisiert. 85 000 Euro kostete die Umgestaltung am Mühlberg. Die größten Posten dabei waren die Burg, ein raffiniertes, aber sehr gut gesichertes Klettergerüst, und die große Königin-Schaukel.
Schon lange vor der angesetzten Zeit war Daniel (9) auf dem Platz. Er wollte seine Taler beim Ringelstechen erwerben. Frank Schulte, Praktikantin Veronika Frank und das Helferteam vom Jugendclub hatten neben die Seilbahn ein Gestell mit Ringen aufgebaut. Daniel wagt den kühnen Ritt sogar rückwärts und spießt die zwei Plastikringe mit einer Spiellanze auf.
Ein Goldtaler.
Ganz viele Münzen brachte den Kinder das Tauziehen gegen die Schar des Ritters ein. Sein Knappe Ludwig, auch bekannt als Bürgermeister Wahl (FW), wusste, dass die Kinder den Umbau genauestens verfolgt haben. "Sie warten schon seit vielen Wochen auf die Eröffnung." Er dankte, offenbar beeindruckt von den vielen Spielmöglichkeiten der Burg, dem Gemeinderat für "seine mutige Entscheidung".
Viele Taler gab es auch beim Dosenwerfen zu ergattern. "Für die Büchsen haben wir eigens ein Ravioli-Essen im Jugendclub veranstaltet", erzählte Schulte bei einem kleinen Rundgang für die Erwachsenen. Die mussten schön auf dem Erdboden bleiben, denn die mehrstöckige Konstruktion ist ganz auf die Körpergröße von Kindern ausgelegt.
Alle schwierigeren Stellen sind nochmals mit Netzen und Seilen gesichert, so dass auch Drei- und Vierjährige ungefährdet ihre Geschicklichkeit testen können.