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Jugendfeuerwehren brauchen Nachwuchs


Autor: Hans Franz

Nurn, Montag, 09. März 2020

Obwohl die Jugendfeuerwehren des Kreises Kronach in Oberfranken eine Vorreiterrolle einnehmen, blieben auch sie vom allgemeinen Trend rückläufiger Mitgliederzahlen nicht verschont. Wie bei der Delegie...
In Nurn hielten die Jugendfeuerwehren des Kreises Kronach ihre Delegiertenversammlung ab. Im Bild (von links) die geehrten Peter Schmidt und Peter Dressel, der scheidende Schriftführer Daniel Gremer, KJFW Dirk Raupach, die geehrte Carolin Wicklein, KBI Harald Schnappauf, die neu gewählte Schriftführerin Silvia Welsch und KJFW Henry Schwarzer aus Sonneberg. Foto: Hans Franz


Obwohl die Jugendfeuerwehren des Kreises Kronach in Oberfranken eine Vorreiterrolle einnehmen, blieben auch sie vom allgemeinen Trend rückläufiger Mitgliederzahlen nicht verschont.

Wie bei der Delegiertenversammlung in Nurn Kreisjugendfeuerwehrwart Dirk Raupach informierte, musste im vergangenen Jahr ein Rückgang gegenüber 2018 von 63 auf aktuell 417 Jugendliche registriert werden. Untergangstimmung herrschte deswegen aber nicht, denn schließlich seien die insgesamt 62 Jugendwehren auf qualitativ hohem Niveau tätig. Zudem konnten immerhin 75 Neuaufnahmen verzeichnet werden.

Ein anderes Problem könnte aber im nächsten Jahr anstehen: die Nachfolge des aus Burggrub stammenden "Chefs" der Kreisjugendwehren. Dirk Raupach kündigte an, dass er definitiv zurücktrete.

Im vollbesetzten Saal des Mehrzweckhauses in Nurn bezeichnete Bürgermeister und Landratsstellvertreter Gerhard Wunder die Jugendwehren als das "Kapital des Landkreises". Sie würden jungen Menschen eine Perspektive geben und wertvolle Dienste für die Bürger verrichten. Dafür könne man nicht genug danken.

Wunder versicherte, dass die Kreiskommunen hinter den Feuerwehren stünden. Hinsichtlich der gastgebenden Feuerwehr Nurn erwähnte er, dass deren Jugend mit sechs Siegen bei den Leistungsmärschen im Kreis vor Tschirn und Stockheim (je vier Mal) an der Spitze steht.

Zu Beginn seiner Ausführungen ging Kreisjugendfeuerwehrwart (KJFW) Dirk Raupach auf die Mitgliederentwicklung ein. Während 70 Jugendliche in die aktiven Mannschaften übergetreten sind, schieden 68 aus der Jugendfeuerwehr (JF) aus. Da in den vergangenen acht Jahren 217 Jugendliche "verlorengegangen" seien, gelte es, besonderes Augenmerk auf die Jugendwerbung zu legen.

Großer Prüfungsfleiß

Insgesamt haben 114 Jugendliche an praktischen Prüfungen teilgenommen. Am theoretischen Wissenstest haben landkreisweit 223 Jugendliche teilgenommen und auch bestanden (Vorjahr 219). Zu den zahlreichen Aktivitäten gehörten der Kreisleistungsmarsch (26 Gruppen aus 24 JF) und die Kreisolympiade (30 Gruppen aus 28 JF) in Hesselbach. Einen glänzenden zweiten Platz hat die JF Stockheim beim Bezirksleistungsmarsch in Hof unter 38 qualifizierten Gruppen belegt. Gute Platzierungen erreichtem hier noch die JF Reitsch, Nurn und Burggrub/Stockheim. Gewinner eines Fotowettbewerbs wurde die JF Rothenkirchen.

Bei den Anschaffungen nannte Raupach einen Ausbildungsanhänger und Fire-Trainer, die die JF nutzen können.

Eine außerplanmäßige Neuwahl stand mit der Besetzung des Schriftführers an. Da Daniel Gremer aus Birnbaum nicht mehr zur Verfügung stehen kann, wurde als seine Nachfolgerin Silvia Welsch aus Wolfersdorf einmütig gewählt.

Kreisbrandinspektor Harald Schnappauf griff den Mitgliederrückgang auf. Kinder ab zehn Jahren müssten frühzeitig mit dem Thema Feuerwehr vertraut gemacht werden.

Dass die Jugendarbeit Früchte trage, zeige unter anderem, dass viele Mitglieder aus den JF heute schon eine wichtige Rolle bei den aktiven Mannschaften einnähmen.

Raupach bezeichnete der stellvertretende Kreisbrandrat als Führungsperson, "die mit viel Herzblut ihr Amt ausführt".

Bei den Ehrungen stach die Auszeichnung für Jugendwart Peter Dressel (Reichenbach), der zudem das Amt des stellvertretenden Bezirksjugendfeuerwehrwarts innehat, mit der Bezirks-Ehrennadel für 15-jährige Tätigkeit heraus.

Für 15 Jahre wurden Jugendwartin Carolin Wachter von der JF Wallenfels sowie für zehn Jahre JW Peter Schmidt (Roßlach) und JW Markus Pöhner (Schnaid) geehrt.

Henry Schwarzer, KJFW des Landeskreises Sonneberg, wünscht sich länderübergreifend enge Zusammenarbeit, um Vergleiche ziehen zu können. Auch brachte er gemeinsame Wettbewerbe mit Kronach ins Gespräch.

Bei der Vorschau nannte Dirk Raupach unter anderem die Jugendleistungsprüfung am 16. Mai in Teuschnitz, den Kreisleistungsmarsch mit Zeltlager in Rothenkirchen vom 17. bis 19. Juli sowie die Abnahme der Jugendflamme (24. April Rothenkirchen und 6. Juni Wallenfels).

Geplant ist ferner ein Ausflug am 20. Juni nach Hannover zur Interschutz-Messe. hf