Jubilarin war früher Posthalterin
Autor: Karl-Heinz Hofmann
Fischbach, Montag, 24. August 2015
Fischbach — Erika Röder feierte 85. Geburtstag. Die Jubilarin ist in Freystadt/Schlesien geboren, besuchte dort die Mädchen- Oberschule. Als Heimatvertriebene kam sie mit ihrer Mutter nach Fischbach. Alleine die Erzählung über die Vertreibung, die nach Fischbach führte, der danach erfolgte Umzug in die sowjetisch besetzte Zone und die abenteuerliche, gefährliche Flucht, nach Verschärfung der Grenzbefestigungen, wieder zurück nach Fischbach würden einige Stunden in Anspruch nehmen, erklärt das Geburtstagskind dem neugierigen Reporter an der Geburtstagsfeier.
Also beschränken wir uns auf sonstige Erlebnisse ihres bewegten und arbeitsreichen Lebens. Aus der Ehe mit Ehemann Willi Röder, der einige Jahre Bürgermeister in Fischbach war, gingen vier Söhne hervor.
Heute gehören zu ihrer Familie noch neun Enkelkinder und vier Urenkel.
An ihrem Beruf als Postangestellte hatte sie viel Spaß. Gut kann sie sich noch an die Zeit erinnern, als über den Postschalter die Rente in bar ausbezahlt wurde. Am Auszahltag kam immer früh ein Lkw, der das Geld anlieferte. Es war eine große Verantwortung, immer mehrere Tausend D-Mark genau auf den Pfennig an die Rentner in der Poststelle auszubezahlen. Sie hatte die Post im Hause und somit auch immer mit vielen Menschen zu tun, was ihr viel Freude bereitete. Und ihre Leutseligkeit ist ihr bis heute geblieben. Allerdings kann sie nicht mehr ganz so viel unter die Leute wie sie es noch gerne hätte. Dafür liest sie öfters Bücher, kocht manchmal noch selbst, wenn sie mag und sagt, dass sie für das Fernsehen nicht so viel übrig hat. Ansonsten wird sie von den Kindern liebevoll versorgt.
Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU) sprach Glückwünsche im Namen der Lucas-Cranach- Stadt und von Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein aus. Sie
wünschte der Jubilarin weiterhin, ihren Humor zu behalten und in Gesundheit noch viele schöne Jahre zu genießen. eh