JU rückt Unionsbilanz gerade
Autor: Marco Meißner
Kronach, Dienstag, 17. März 2020
Die CSU konnte bei der Kreistagswahl ihre 21 Sitze nicht halten. Dass die Rechnung der Unionsfamilie dennoch aufging, lag an dem hervorragenden Ergebnis der eigenen Nachwuchsorganisation.
Marco Meissner Die Rechnung nach der Kreistagswahl vom vergangenen Sonntag ist für den CSU-Kreisvorsitzenden Jürgen Baumgärtner einfach zu lösen: minus zwei, plus vier ist gleich voller Erfolg. Das heißt, obwohl die CSU das erklärte Ziel verpasst hat, hat sie es unter dem Strich doch erreicht.
"Meine Prognose war, mit der CSU die Sitze zu halten und bei der JU zwei zu gewinnen", blickt Baumgärtner auf die Tage vor der Wahl zurück. Die Christsozialen mussten nun jedoch der größeren Zahl an Listen Tribut zollen. Sie büßten zwei Mandate ein. Künftig stellen sie noch 19 Kreisräte.
Ein Ausgleich
Dieser Verlust wurde jedoch innerhalb der Unionsfamilie aufgefangen. Die JU entpuppte sich in ihrem ersten Anlauf nämlich als der große Gewinner der Wahl. Statt der erhofften zwei schickt sie sogar vier Vertreter in den neuen Kreistag.
Für Baumgärtner, der sich besonders freut, dass gleich sechs CSU-Frauen ins Gremium einziehen, ist das keineswegs Konkurrenz unter dem eigenen Dach. "JU und CSU sind eine Mannschaft", betont er. Deshalb sei er mit dem Gesamtergebnis auch "super zufrieden". Die Union im Landkreis habe die jungen Leute auf der politischen Bühne abbilden wollen. Deshalb sei ihnen auch besonders viel Platz in Form einer eigenen Liste eingeräumt worden. Der Erfolg bestätige dieses Vorgehen. Dass mitunter auch kritische Töne von JU-Mitgliedern "aus dem Blickwinkel der Jugend" gegenüber der CSU gefallen seien, ist für Baumgärtner nicht nur legitim, sondern sogar positiv: "Respekt dafür!" Wenn solcher Nachwuchs in der eigenen Jugendorganisation reife, sei ihm nicht Bange um die Zukunft der Frankenwald-CSU.
Ein Vertrauensbeweis
Das wird Markus Oesterlein als JU-Kreisvorsitzender und - Spitzenkandidat gerne hören. "Wir sind überwältigt", stellt er angesichts des Ergebnisses ("ein Vertrauensbeweis") fest. Allerdings räumt er ein, mit einem guten Abschneiden gerechnet zu haben. "Unser Ziel war, das habe ich immer klar gesagt, Fraktionsstärke zu erreichen. Und das haben wir deutlich geschafft."
Dass die CSU als Mutterpartei für die JU-Fraktion natürlich der erste Ansprechpartner im Gremium sein wird, ist selbstredend. Einen Freifahrtschein stellt Oesterlein den Christsozialen jedoch nicht aus. Die Junge Union sei bei allen thematischen Überschneidungen trotzdem eine eigenständige Fraktion. Deshalb könne es durchaus passieren das sie in manchen Punkten auch eigene Wege einschlägt.
Im Vergleich zu den anderen Mitbewerbern ist Oesterlein anzumerken, dass er sich freut, weil sein Konzept aufgegangen ist. "Die Menschen wünschen sich eine Verjüngung", macht er auch daran fest, dass mit Lea Schütz (18) die jüngste Bewerberin als erste JU-Nachrückerin nur hauchdünn einen Platz im Gremium verpasst hat. Und dann meint er noch: "Ich freue mich, dass wir so viele Frauen im Gremium haben, wie SPD und Freie Wähler zusammen."