Johannisthal soll "wasserfest" werden
Autor: Maria Löffler
Küps, Mittwoch, 17. März 2021
Küps geht den Hochwasserschutz im Ortsteil an. Fluten sollen unter der neuen Bundesstraße und der Bahnlinie Durchlass finden.
Schutz vor Hochwasser ist nicht nur eine Herausforderung, sondern vor allem auch eine notwendige Maßnahme. In der jüngsten Küpser Gemeinderatssitzung stand ein Tagesordnungspunkt für dieses Vorhaben, und zwar für den Ortsteil Johannisthal. Der soll noch vor dem Ausbau der Bundesstraße 173 quasi "wasserfest" gemacht werden. Eine Voranfrage bei den zuständigen Behörden brachte ein positives Ergebnis.
Ziel sei es, für den Herbst dieses Jahres ins Planfeststellungsverfahren einzusteigen, meinte Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) und versicherte: "Bislang sieht es gut aus." Die Vorplanungen seien nun abgeschlossen und die Entwurfsplanung laufe. Defizite im Hochwasserbereich gäbe es in Johannisthal deshalb, weil der Krebsbach stark verbaut sei und einem "hundertjährigen Hochwasser" nicht standhalten würde. Nun soll das Hochwasser an der Staatsstraße gedrosselt und unter der neuen Bundesstraße und der Bahnlinie abgeleitet werden. Kosten: rund 4,068 Millionen Euro.
31 Bohrungen und elf Sondierungen brachten in diesem Fall ein gutes Ergebnis. Man habe kein belastendes Material gefunden und der Baugrund sei tragfähig. Weil ein Teil der Maßnahme über Kronacher Grund laufe, greife hier der Bebauungsplan "Hohe Weide". Seitens der Stadt gebe es aber keine Einwände. Wahrscheinlich sei, dass man einen "Grünplan" erstellen müsse. Technische Regelungen gebe es im Bereich einer Flutmulde, die man flacher gestalten müsse. Die Planung sehe eine Hochwasser-Entlastungsrinne durch einen Durchlass bei der Bahnlinie vor. Hier werde man die Bahn als Kooperationspartner ins Boot nehmen, um rechtliche und technische Fragen zu klären.
Einen Beschluss gab es auch für die Ersatzbeschaffung eines Löschgruppenfahrzeugs für die Feuerwehr Oberlangenstadt. Hier habe man die Details für den Aufbau und den weiteren Ablauf der Beschaffung noch einmal eingehend erörtert. Dabei kam es zu Mehr- und Minderkosten bei den einzelnen Positionen. Es handele sich dabei unter anderem um die Erhöhung des Tankvolumens von 1600 auf 2000 Liter, um die Anordnung der Standheizung unter dem Boden des Mannschaftsraumes, den Wegfall von Alukisten unter der Sitzbank und eine flexiblere Raumgestaltung. Auch falle der zweite Druckluftschlauch auf der linken Fahrzeugseite weg, dafür soll es auf der rechten Seite eine Schlauchhaspel mit Druckschlauch und eine Änderung des Lichtmastes auf dem Fahrzeugdach geben.
Zwei der vier Pressluftatmerhalterungen im Mannschaftsraum werden ohne elektropneumatische Sicherheitsschaltung ausgeführt, wodurch es ebenfalls zu einer Kosteneinsparung kommt, ohne dass die Sicherheit der Atemschutzträger darunter leide. Diskutiert wurde aber auch die Verwendung und Platzierung der Tragkraftspritze im Fahrzeug. Die ursprünglich vorgesehene Lagerung im tiefer liegenden Aufbau erwies sich als nicht praktikabel. Und weil hier sowieso größere Reparaturen angestanden hätten, hatte die Wehr eine Ersatzbeschaffung der Tragkraftspritze beantragt. Die Kosten betrügen etwa 16 000 Euro, der staatliche Festzuschuss 4700 Euro. Aufgrund des nicht mehr benötigten Lifts will man Mehrkosten von etwa 5100 Euro einsparen.
Zur Dorferneuerung in Theisenort gab es ebenfalls ein Update für die Räte. Den Zeitplan in Bezug auf die bevorstehende Ausschreibung des Bauabschnitts "Gypsmühlstraße" stellte Bürgermeister Bernd Rebhan vor: "Submission wird in der Kalenderwoche 36 sein und der Zuschlag dann etwa Mitte September."
"Gewaltiger Fortschritt"
Als einen "Quantensprung" bezeichnete Rebhan das Mobilitätskonzept des Landkreises. Er wies auf die Testphase hin, die den Bürgern die Möglichkeit eröffnen soll, für fünf Wochen das Angebot der neuen Buslinien und Zugverbindungen zu testen.