Johann Daum feiert 99. Geburtstag
Autor: Carmen Schwind
Heiligenstadt, Montag, 29. April 2019
Der Altbürgermeister ist der älteste Bürger Heiligenstadts. Er hat sich fest vorgenommen, 100 Jahre alt zu werden.
"Er ist ein fantastischer Mensch und fachlich äußerst kompetent." So beschreibt Bürgermeister Helmut Krämer (CSU/Einigkeit) den Altbürgermeister und Ehrenbürger der Marktgemeinde Heiligenstadt, Johann Daum, der am Sonntag seinen 99. Geburtstag feierte.
Damit ist Daum Heiligenstadts ältester Bürger. Krämer schätzt den Jubilar, der 1990 nach 30 Jahren als Bürgermeister und Kreisrat aufgehört hatte und den jungen Geschäftsführer des Bauernverbandes, Helmut Krämer, förderte. "Da hat er sich als SPDler sicher mal dumme Sprüche anhören müssen", blickt Krämer zurück und erzählt, dass sich Daum damals noch einmal überreden hatte lassen, für den Marktgemeinderat zu kandidieren.
"Es ist schwer, sich nach so langer Zeit als Bürgermeister dann in die zweite Reihe zu setzen. Aber da hat Johann Daum Größe gezeigt", schwärmt Krämer und berichtet weiter, dass sein Vorgänger ihn gut eingearbeitet hätte und nach den Sitzungen immer mal zu ihm gekommen sei, um ihm Tipps zu geben oder ihn auf etwas hinzuweisen. "Bei den Bürgern ist er auch sehr gut angekommen und er hatte die Fähigkeit, auch mal was durchzusetzen. Für mich jedoch ist er ein echter Freund", beschreibt der Bürgermeister den Jubilar, den er nach wie vor regelmäßig besucht.
Johann Daum, der in Heiligenstadt geboren ist, hat sich fest vorgenommen, 100 Jahre alt zu werden. Und da ist er auf einem guten Weg. Seine Stärke konnte er 59 Jahre für das Gemeinwohl einsetzen. Er war Gemeindekassier, von 1948 an Gemeinderat, dann von 1960 bis 1990 Bürgermeister und Kreisrat und schließlich von 1990 bis 2002 Marktgemeinderat. In diese Zeit fielen die Gebietsreformen von 1971 und 1978, die Flurneuordnung, Dorferneuerung, Städtebausanierung, Hochwasserfreilegung und vieles mehr. "Das ist alles in hervorragender Weise gelaufen und hat unsere Gemeinde nach vorne gebracht", sagt Krämer.
Arbeitsplätze wurden zum Beispiel durch die Ansiedlung des Familienzentrums geschaffen. Bei dessen 50. Jubiläum vor drei Jahren war Johann Daum Gast und erzählte: "Damals dachte ich mir: Wos is denn des für a Sort‘n Leut? Denn da standen drei Baptisten vor mir im Rathaus." Offen gab er zu, dass er damals nicht genau wusste, was Baptisten sind. Von seiner Art, Geschichten zu erzählen sind viele Menschen begeistert.
Doch Daum war nicht nur kommunalpolitisch tätig, sondern auch der Chef der örtlichen Raiffeisenbank und in vielen Vereinen tätig.
"Er war für Heiligenstadt ein Segen, ich schätze ihn sehr. Und er ist ein Vorbild für jeden Bürgermeister", sagt auch Dritter Bürgermeister Johannes Harrer (CSU). Weiter beschreibt er ihn als "ehrliches, fränkisches Schlitzohr" und erzählt, dass sein Vater in Heiligenstadt eigentlich nur eine Küche kaufen wollte, dann aber von Daum überzeugt worden war und mit einem ganzen Hotel nach Hause kam. Das hat mittlerweile Johannes Harrer übernommen. Und dort feierte Daum auch am Sonntag mit seiner Familie seinen 99. Geburtstag.