"Das ist richtig gut, was wir hier haben", sagt Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD), nachdem der Geschäftsführer des Jobcenters Coburg Stadt, Frank Bit...
"Das ist richtig gut, was wir hier haben", sagt Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD), nachdem der Geschäftsführer des Jobcenters Coburg Stadt, Frank Bittel, dem Sozialsenat seinen Jahresbericht vorgelegt hat. Darin geht es vor allem darum, dass sich die Zahl der Arbeitslosen im Rechtskreis des SGB II und III in der Stadt mit Frühlingsbeginn auf aktuell 1105 Personen reduziert hat. Das entspricht einer Quote von 4,9 Prozent.
Im Berichtsmonat Dezember 2016 waren es noch 1933 Erwerbslose. Im Gegenzug stieg die Anzahl der Arbeitsplatzangebote auf 763 - 185 mehr als im März des zurückliegenden Jahres. Und das trotz der Herausforderungen, die sich durch die Integration von Geflüchteten ergeben haben.
Der Bund hilft
"Wir legen den Schwerpunkt auf die Vermeidung von Langzeitarbeitslosigkeit", erläutert Frank Bittel. Dabei behilflich seien unter anderem zwei Bundesprogramme, um die sich das Jobcenter Coburg Stadt beworben und für die es den Zuschlag bekommen hat. Das eine ermöglicht hohe Lohnkostenzuschüsse, die Arbeitgebern gewährt werden können, wenn sie langzeitarbeitslose Frauen und Männer einstellen.
Das andere, die soziale Teilhabe, gibt Menschen, die sich bereits weit vom Arbeitsmarkt entfernt haben, die Chance, sich in die Gesellschaft einzubringen, um damit die Möglichkeit auf einen Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt zu verbessern. Das Ergebnis: ein starker Rückgang bei der Zahl der deutschen Leistungsberechtigten.
Auch bei der Bearbeitung von Neuanträgen könne das Jobcenter punkten, stellt Frank Bittel fest. Mit vier Tagen Bearbeitungszeit liege es auf einem Spitzenplatz. Das habe unter anderem auch mit der Einführung der elektronischen Akte zu tun, die derzeit laufe.
Zum Kerngeschäft des Jobcenters gehören aber auch die in der Stadt lebenden Flüchtlinge. Im März 2017 waren 331 erwerbsfähige geflüchtete Personen registriert. 73 Prozent kommen aus Syrien. Der Rest aus Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan und Somalia. "75 Prozent sind unter 35 Jahren, in der letzten Zeit hat aber die Zahl der 41- bis 50-Jährigen zugenommen", sagt Frank Bittel. Bei deren Eingliederung gehe es in erster Linie um eine rasche Grundsicherung. Deshalb sei am Jobcenter ein "Flucht-Team" installiert worden. Daneben laufen elf Integrationskurse, zwei Elternkurse für Frauen, bei denen eine Kinderbetreuung angeboten wird, sowie sechs Alphabetisierungskurse.
In Zusammenarbeit mit der VHS wurde die Stelle eines Jobbegleiters als Angebot für die Arbeitgeber geschaffen. Eine Mitarbeiterin des Jobcenters spricht arabisch und kann als Dolmetscherin eingesetzt werden - zum Beispiel bei den Gruppeninformationsveranstaltungen, die zusammen mit der Migrationsberatung angeboten werden. Dort geht es unter anderem um die Einkommensberechnung, deutsche Arbeitskultur, das Einhalten von Terminen, um Pünktlichkeit und mögliche Sanktionen. Auch eine Schuldnerberatung gehört dazu.
Ging es 2016 bei den Geflüchteten in erster Linie noch um Spracherwerb, so werde in diesem Jahr der Fokus vor allem auf die Integration in den Arbeitsmarkt gelegt, erläutert Frank Bittel. Dafür gibt es Praktika bei Arbeitgebern und assistierte Vorstellungsgespräche.
"Diese Bilanz ist vorzeigbar", urteilt Thomas Nowak, "das gelingt uns aber auch durch eine starke Wirtschaft."
ren