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Jetzt geht's ins "Sternstübla"


Autor: Sabine Weinbeer

Oberaurach, Freitag, 29. Mai 2015

Bürgertreff  Der Oberauracher Gemeinderat freute sich über die positive Entwicklung der Einrichtung. Diskutiert wurde über die Änderung der Müllgebühren. Dazu soll der Leiter des Kreisabfallwirtschaftsbetriebs in eine Sitzung kommen.
Das "Sternstübla" ist mit ihnen verknüpft: Anita Amend mit Wolfgang Albert und Carsten Brenk (links). Der Bürgertreff ist neuer Anlaufpunkt in der Großgemeinde Oberaurach. Foto: Sabine Weinbeer


Oberaurach — "Sternstübla" heißt der Oberauracher Bürgertreff im Oberaurachzentrum (OAZ) künftig. Aus vielen Einsendungen zum Namenswettbewerb wählten die Mitglieder der Pilotgruppe "Bürger helfen Bürgern" und des Gemeinderates diesen Namen aus.
Der Gemeinderat Oberaurach freute sich in der Sitzung am Donnerstag, dass zur offiziellen Eröffnung des Bürgertreffs vier Oberauracher Gewerbetreibende finanzielle Unterstützung leisteten. Anita Amend kümmert sich mit Wolfgang Albert und Carsten Brenk um das Projekt.
Der Bürgertreff ist jeden Montag von 14 bis 16 Uhr als offener Treff geöffnet, immer am ersten Freitag im Monat ist Spiele-Treff von 15 bis 17 Uhr. Der nächste Vortrag ist am Montag, 8. Juni. Ab 19 Uhr referiert ein Kripo-Beamter zum Thema "Schützen Sie sich vor Einbruch und Trickbetrügern".

Müllgebühren sind "Aufreger"

Die ausführlichste Diskussion der Sitzung führte der Gemeinderat Oberaurach aber diesmal unter "Sonstiges". Thema war die Neukalkulation der Entsorgungsgebühren durch den Landkreis. Zwei Probleme haben die Oberauracher Räte mit den neuen Berechnungsgrundlagen: die stärkere Gewichtung pro Kopf und die höheren Kosten für diejenigen Gemeinden, die Müllabfuhr und Abrechnung noch selbst betreiben wie Oberaurach. Elf Landkreisgemeinden haben diese Aufgaben bisher nicht an den Landkreis zurückübertragen.
Georg Jäger (Junge Bürger Oberaurach) sprach das Thema an, die Berichterstattung aus dem Kreis-Umweltausschuss hatte ihn alarmiert, zunächst allerdings aufgrund eines Zahlenfehlers in dem Artikel, der tags darauf korrigiert wurde. Dennoch müsse man gerade in den nicht zurückübertragenen Gemeinden mit deutlichen Gebührenerhöhungen rechnen, sagte Bürgermeister Thomas Sechser (CSU). Dritte Bürgermeisterin Sabine Weinbeer (Freie Wählergemeinschaft), als Kreisrätin ebenfalls mit den neuen Müllgebühren befasst, erklärte, dass einige höhere Kostenfaktoren nicht von der Hand zu weisen seien, so etwa, dass der Kreis künftig die Müllverladestation in Wonfurt selbst betreiben müsse. Das tat in den ersten Jahren die Gemeinschaftskraftwerk-GmbH. Außerdem wurde der Müllpreis in den letzten Jahren quasi subventioniert, weil Beitragsüberschüsse aus Vorjahren zurückerstattet wurden. Diese Rückerstattung läuft jetzt aus.
Während bei der Neukalkulation der Entsorgungspreis pro Tonne günstiger wird (weil die Verbrennungspreise des GKS (Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt) sinken, da dieses mittlerweile finanziert ist und keine Zins- und Tilgungsleistungen mehr erwirtschaften muss), steigt der Pro-Kopf-Preis, den der Abfallwirtschaftsbetrieb von den Kommunen erhebt, von 10 auf 25 Euro, erklärte Bürgermeister Thomas Sechser. Gerade diese Veränderung hielten die Gemeinderatsmitglieder nicht für zielführend.

Neubauer soll's erklären

"Das führt doch dazu, dass jeder wieder die Restmülltonne bis zum Gehtnichtmehr vollstopft. Der Anreiz zur Müllvermeidung geht total verloren", schimpfte Georg Jäger. Warum die nichtübertragenden Gemeinden höhere Gebühren an den Kreis zahlen sollen, das soll der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebes Winfried Neubauer dem Gemeinderat persönlich erläutern, schlug Bürgermeister Thomas Sechser vor. Im Zuge der Haushaltsberatungen müsse man sich auch mit den künftigen Müllgebühren beschäftigen, kündigte er an.
Hans Albert (CSU) fragte , ob auch in Oberaurach sogenannte "Rettungspunkte" installiert werden, er habe jetzt einen bei Weisbrunn gesehen. Diese Rettungspunkte haben Kennnummern und dienen den Rettungsdiensten bei Unfällen in Wald und Flur als Orientierung. Ein Notruf könnte dann etwa so lauten: "bewusstloser Wanderer, eventuell Herzinfarkt, ortskundige Person wartet an Rettungspunkt 51". Bisher sei die Gemeinde über die Einrichtung solcher Rettungspunkte nicht informiert worden, erklärte Thomas Sechser, er werde sich jedoch erkundigen.
Schon früher befasste sich der Gemeinderat mit der Verordnung über das Wasserschutzgebiet für die öffentliche Wasserversorgung. Im Wasserschutzgebiet gelten strenge Auflagen für Landwirtschaft und Düngung. Durch den Betrieb von Bio gasanlagen gibt es jetzt Substrat aus diesen Anlagen, das als Dünger eingesetzt wird. Dieses Substrat ist in den Verordnungen nicht berücksichtigt, sie müssen daher redaktionell angepasst werden, was auch Oberaurach tun wird. Dabei wurde festgelegt, dass - wie nach der Kommunalwahl 2008 - jetzt eine Gemeinde-Bereisung stattfinden sollte, bei der vor allem den neuen Gemeinderatsmitgliedern Einrichtungen wie die Wasserversorgung, der Gemeindewald oder Schutzgebiete erläutert werden.
An die aktuelle Rechtsprechung angepasst werden musste ein Satz in der Abwassersatzung. Betroffen ist ein Verwaltungsvorgang, der bisher in Oberaurach noch nie vorkam.
Nicht leicht machte es sich der Gemeinderat mit der erneuten Bauvoranfrage für ein Einfamilienwohnhaus auf einem Grundstück im Außenbereich in der Gemarkung Tretzendorf. Das Vorhaben wurde schon einmal abgelehnt. Unter anderem sieht der Gemeinderat in dem Hausanschluss von rund 100 Metern eine Gefahr. In einer so langen Leitung stehe das Trinkwasser so lange, hieß es, dass große Verkeimungsgefahr bestünde - für die Bewohner des Hauses selbst wie auch für die öffentliche Trinkwasseranlage. Mit 9:4 Stimmen fiel das Nein klar aus.

Kommandanten bestätigt

Mit einer Gegenstimme wurde der Errichtung einer Fahrzeug-Unterstellhalle in Kirchaich zugestimmt. Das Vorhaben liegt am Rande der Siedlung "Weinberge" im Mischgebiet. Der Gemeinderat bestätigte die Kommandanten der Feuerwehr Unterschleichach (Kommandant Thomas Bäuerlein, neuer Zweiter Kommandant Marcus Biermann).