Jesiden im Irak
Autor: Sabine Weinbeer
Zeil am Main, Samstag, 06. August 2016
Terror Hani Shaker ist Jeside und lebte im Irak. Dort hat der so genannte Islamische Staat (IS) 2014 begonnen, die Minderheit der Jesiden systematisch zu ve...
Terror Hani Shaker ist Jeside und lebte im Irak. Dort hat der so genannte Islamische Staat (IS) 2014 begonnen, die Minderheit der Jesiden systematisch zu verfolgen. Der IS hat das Jesidentum als "heidnische Religion aus vorislamischer Zeit" erklärt und verfolgt die "Ungläubigen". Gefangene Frauen und Mädchen werden zur Sklaverei freigegeben. Deshalb ist mittlerweile Hani Shakers gesamte Familie, außer dem Vater, auf der Flucht. Laut Einschätzung der Vereinten Nationen verübt der IS an den Jesiden Völkermord. Durch Morde, Vergewaltigungen, Versklavungen und Aushungern versucht die IS-Miliz offensichtlich, die jesidische Bevölkerung auszulöschen. Dagegen kämpft eine Jesidische Bürgerwehr, die auch Fluchtkorridore für die Verfolgten geschaffen hat.
Zuflucht In den 1980er Jahren flüchteten Jesiden vor allem aus der Türkei, weil sie auch dort als religiöse Minderheit zunehmend unterdrückt wurden. Etwa 100 000 Jesiden leben in Deutschland, die meisten in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen. sw