Jeder für sich und alle für uns
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Wattendorf, Mittwoch, 01. April 2020
Die Musikkapelle Wattendorf setzte eine originelle Idee um: Zwölf Musiker spielten einzeln eine Polka ein. Die Beiträge wurden anschließend synchronisiert und sind nun als Video auf Facebook zu finden.
Matthias einwag Sie musizieren in der Badewanne und im Kuhstall, zusammen mit einem Teddybären oder auf Klopapierrollen sitzend: Zwölf Frauen und Männer der Musikkapelle Wattendorf beteiligten sich an einem kreativen Projekt. Sie wollen damit den Menschen eine Freude bereiten in Zeiten der Ausgangsbeschränkung. Die Botschaft des 55 Sekunden langen Spots: "Haltet durch - bleibt daheim!"
Initiator der Aktion ist Manuel Will aus Großziegenfeld. Der 27-Jährige ist Zweiter Vorsitzender der Musikkapelle Wattendorf. "Ich habe ein ähnliches Video bereits anderswo gesehen", sagt der gebürtige Arnsteiner. "Wenn die das können, sollten wir das auch hinkriegen", sagte er zu sich selbst - und dann fragte er bei den Musikern nach, ob sie mitmachen würden.
Menschen ein Lächeln schenken
"Warum soll das nicht im Kuhstall und in der Badewanne funktionieren?" - so war die Idee, um in Zeiten der Krise die allgemeine Stimmung zu verbessern, Mut zu machen, vielleicht den Menschen ein Lächeln zu schenken. Positiver Nebeneffekt für die Musiker: "Trotz der Ausgangsbeschränkungen können wir so im Kontakt bleiben und musizieren."
Manuel Will bat die Musiker, sich jeweils einen originellen Ort zu suchen, um allein eine kleine Polka einzuspielen und sich selbst mit dem Handy dabei aufzunehmen. Die zwölf kleinen Videos ließ jeder für sich im familiären Umfeld erstellen: Entweder filmten Familienangehörige sowie Lebensgefährten - oder die aufs Stativ montierte Handykamera lief im Automatikmodus.
Von der Kreativität seiner Kollegen war Manuel selbst überrascht. Alle spielten solo an den ungewöhnlichsten Orten.
Im Bild von links oben: Ralf Eberlein aus Wattendorf, der Erste Trompeter, wählte einen Kinderspielplatz. Christian Eberlein aus Schederndorf, Bariton, musizierte von zu Hause. Anna Böhmer aus Kümmersreuth improvisierte mit der Klarinette auf einer Wiese. Sie setzte sich dazu witzigerweise auf einen Stapel Klopapierpackungen. Christian Kröner aus Bad Staffelstein, Flügelhorn, wählte die Schreinerei.
In der zweiten Reihe auf dem Bild sind von links zu sehen: Linda Schwarzmann aus Großziegenfeld mit dem Tenorhorn in der Badewanne. Felix Böhmer aus Großziegenfeld mit der Posaune im Kuhstall. Michael Spörlein aus Gräfenhäusling mit dem Flügelhorn neben seinem Riesen-Teddybären am Wohnzimmertisch und Romina Zeis aus Mährenhüll mit dem Flügelhorn fast allein auf weiter Flur - nur ihr Schäferhund begleitet sie.