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Irische Brauer testen fränkisches Bier


Autor: Johanna Blum

Höchstadt a. d. Aisch, Freitag, 29. April 2016

Das Ehepaar Iain und Caroline Price aus Höchstadts irischer Partnerstadt Castlebar war unlängst für ein paar Tage zu Besuch im Aischgrund. Die Prices betrei...
In Begleitung von Klaus Strienz (2. v. l.) ließen sich Iain und Caroline Price von Braumeister Michael Ackermann (r.) durch das Brauhaus Höchstadt führen. Foto: Johanna Blum


Das Ehepaar Iain und Caroline Price aus Höchstadts irischer Partnerstadt Castlebar war unlängst für ein paar Tage zu Besuch im Aischgrund. Die Prices betreiben die West Mayo Brewery, und der Freundeskreis Castlebar hatte sie anlässlich des 500. Jahrestags des Bayerischen Reinheitsgebots nach Franken eingeladen.
Die beiden Iren waren begeistert von der Gastfreundschaft der Partnergemeinde im Aischgrund. Bürgermeister Gerald Brehm (JL) begrüßte sie im Rathaus, Rosi Beucher führte sie durch die Stadt, Schloss Weissenstein stand ebenso auf dem Besuchsplan wie die Teilnahme am Stammtisch des Kellerbergvereins.
Natürlich stellten sie den Bierliebhabern gerne ihre kleine Brauerei, die West Mayo Brewery, in Wort und Bild vor. "Wir haben vor drei Jahren mit dem Bierbrauen angefangen. Seitdem brauen wir zwei Mal die Woche, im Winter allerdings nur ein Mal, und jeder Brauvorgang ergibt 850 Liter Bier", erzählte Iain den interessierten Zuhörern. Drei Sorten Bier haben sie im Angebot: blondes, rotes und dunkles Bier. Die beiden Castlebarer bewundern die lange Brautradition in Franken.
Besonders angetan hatte es ihnen die Führung durch die unterirdischen Gewölbe am Kellerberg mit Achim Leiss vom Kellerbergverein. "So etwas kennen wir gar nicht", stellte Iain bewundernd fest. Aber auch die Führung durch das Brauhaus Höchstadt mit Braumeister Michael Ackermann war beeindruckend. "Wir brauen etwa 600 Hektoliter Bier im Jahr und hier sind es 6000 Hektoliter. Das ist schon ein Unterschied", bemerkte Iain Price.


Kein Reinheitsgebot in Irland

Die Prices führen allerdings zu Hause nebenbei noch eine kleine Farm mit Kühen und Federvieh, und ihre kleine Brauerei ist aus einem Hobby entstanden. Vom Reinheitsgebot weiß man in Irland nichts. "Aber wir nehmen auch nur Hopfen, Malz, Hefe und Wasser", betonte das Ehepaar. Beim Rundgang durch die Brauerei entstand die Idee, doch beim Altstadtfest Bier aus Castlebar anzubieten. Nur das logistische Problem müsste gelöst werden. "Daran arbeiten wir jetzt und hoffen, dass es eine Möglichkeit gibt", so Klaus Strienz, der beim Rundgang dabei war. Vom Tag des Bieres am Samstag waren die Gäste sehr angetan. Das Fässchen Bier, das sie mitgebracht hatten, war schnell geleert.
Ein Besuch Bambergs, Forchheims - der dortigen Eröffnung der Bierkeller im Kellerwald - und Erlangens rundete den Besuch ab. Die Vorsitzende des Freundeskreises Castlebar, Dagmar Wennmacher, hatte ein reichhaltiges Programm zusammengestellt. Am letzten Tag stand noch der Besuch der Brauerei Wirth in Neuhaus an. Auch hier waren sie von der Größe des Braubetriebes und der technischen Ausstattung tief beeindruckt.
Nach einem Abstecher in die Firma Soldan in Adelsdorf waren sie zum Abschlussessen von Adelsdorfs Bürgermeister Karsten Fischkal (FW) eingeladen. Es sollte ein kleines Dankeschön sein für die interessante Bierprobe, welche die katholische Pilgergruppe aus Adelsdorf und Röttenbach vor einem Jahr in Castlebar genießen durfte.
Voller guter Eindrücke, interessanter Ideen und tief bewegt von der Gastfreundschaft der Höchstadter Irlandfreunde machten sich die irischen Gäste am Mittwoch wieder auf den Heimweg.
Sie freuen sich schon, wenn sie im kommenden Frühjahr eine Besuchergruppe aus Höchstadt und Umgebung in ihrer Brauerei begrüßen können.
Johanna Blum