Interesse an Flechtkunst gesunken
Autor: Andreas Welz
Michelau, Freitag, 28. April 2017
Die Besucherzahlen des Deutschen Korbmuseums in Michelau sind zurückgegangen. Mehr als 500 Besucher - vor allem Gruppenteilnehmer - fehlten im Vergleich zum Jahr 2015. Dabei waren die Angebote und Aktionen zahlreich.
Die Besucherzahlen im Deutschen Korbmuseum Michelau sind in im vergangenen Jahr von 6476 auf 5900 zurückgegangen, bedauerte der Vorsitzende des Museumsvereins Bürgermeister Helmut Fischer bei der Hauptversammlung am Donnerstag.
Auffällig sei der Rückgang der Gruppen von 3134 Teilnehmern im Jahr 2015 zu 2319 im Berichtsjahr. Das leichte Plus der Einzelbesucher hätte die Bilanz nicht wesentlich verbessern können. Der Mitgliederstand habe sich von 173 auf 175 erhöht.
Fischer betonte die hohen Investitionen der Gemeinde in das Museum. "In den letzten zehn Jahren wurden 1,337 Millionen Euro ausgegeben", sagte er. So wurden die Fenster mit einem UV-Schutz versehen und die Vitrinen mit LED-Beleuchtung ausgestattet.
Aufwendig wurde der Magazinraum saniert, der Fußboden und die Beleuchtung erneuert sowie eine Regelanlage installiert. Demnächst sollen die Außenfenster von innen gestrichen werden. Für die Zukunft wäre notwendig, eine neue LED-Beleuchtung im ganzen Museum zu installieren und die Objekte neu zu beschildern.
Das immaterielle Kulturerbe
Der Vorsitzende hob in seinem Rückblick die Auszeichnung des Museums als immaterielles Kulturerbe hervor. Neue Flyer in Deutsch und Englisch wurden gedruckt und das Kinderprogramm vorgestellt. Das Museum beteiligte sich am Pfad der Flechtkultur mit ermäßigten Eintrittspreisen für die Wanderer. Ermäßigung gab es auch an der Stempelstation der Spielzeugstraße. Es fehle noch die Ausstellung in der Fachschule für Flechtwerkgestaltung in Lichtenfels. Im vergangenen Jahr fanden gut besuchte Veranstaltungen statt, blickte der Vorsitzende zurück. Er listete die "lebenden Werkstätten", die Kinderflechtkurse sowie die Eröffnung des Spielzeug- und Miniaturraumes auf. Das Museum beteiligte sich am Sommerferienprogramm des Kreisjugendringes und richtete eine Miniaturbörse ein. Bei der Museumsnacht waren die Türen geöffnet. Es fanden Dreharbeiten des Bayerischen Rundfunks statt und der Korbmarkt-Express wurde unterstützt. Fischer wies auf den Verkaufsraum hin, mit dem das Museum die Verbindung zu den Flechtern herstellen wolle. Ziel der Aktivitäten im Museum sei den Besuchern deutlich zu machen, dass ein Korb immer handwerklich hergestellt werde.
Erfolgreiche Kooperation
Allerdings sei es für einen Korbflechter schwer, sich und seine Familie von diesem Handwerk zu ernähren. Ein neues Programm für Schulklassen "Rucksack gepackt" richte sich an die Lehrer. In Zusammenarbeit mit den Museen im Landkreis gebe es Kinderprogramme, Werbeaktionen und gemeinsame Flyer. "Die Kooperation mit der Kurkarte Bad Staffelstein und dem Nürnberger Entdeckerpass bringen immer mehr Besucher", stellte Schmiedmann fest. Auch Fernsehsendungen wie die ZDF-Dreharbeiten über den "Klopfer" oder die Sendung mit "Waldemar" erhöhten die Besucherzahlen.
Am Samstag, 29. April, werde bei den "lebenden Werkstätten" das Thema "Weide schälen" behandelt. Auch 2017/18 werde es ein volles Kinderprogramm gegen. Am 28. Oktober finde der Abschluss der Lebenden Werkstätten statt.