Institut stärkt den Standort Kulmbach
Autor:
Kulmbach, Donnerstag, 07. November 2019
An fast jedem Kulmbacher Ortseingang ist es auf den Verkehrsleitschildern zu lesen - das Max Rubner-Institut (MRI). Doch kaum ein Kulmbacher weiß, was wirklich dahintersteckt. Zu denen, die das ändern...
An fast jedem Kulmbacher Ortseingang ist es auf den Verkehrsleitschildern zu lesen - das Max Rubner-Institut (MRI). Doch kaum ein Kulmbacher weiß, was wirklich dahintersteckt. Zu denen, die das ändern wollten, zählen die Wirtschaftsjunioren, die sich jetzt im Institut und im städtischen Schlachthof umsahen.
Max Rubner (1854-1932), der Mann, der dem Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel den Namen gab, gilt als Begründer der modernen Ernährungsforschung. Heute forschen etwa 200 Wissenschaftler an vier Standorten für eine gesunde Ernährung. In Kulmbach liegt der Fokus auf der Sicherheit und Qualität von Fleisch.
Das Team des MRI untersucht dabei unterschiedlichste Einflüsse auf die Lebensmittel und ist maßgeblich an der Entwicklung von Qualitätsstandards und Prüfmethoden zur Einhaltung eben dieser Standards beteiligt. Dazu gehören u.a. die Prozessqualität bei der Fleischgewinnung ebenso wie die Behandlung und Verarbeitung der Produkte, aber auch die Themen Sicherheit und Hygiene. Neben den Forschungsprojekten ist derzeit der Aufbau des Nationalen Referenzzentrums für authentische Lebensmittel (NRZ) im Gange. "Das NRZ ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Betrug und Fälschung im Bereich von Lebensmitteln", so der stellvertretende Institutsleiter Fredi Schwägele. Damit würden nicht nur neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern der Standort Kulmbach gewinne auch weiter an Bedeutung.
In enger Zusammenarbeit mit dem MRI steht neben der 1977 gegründeten Staatlichen Fachschule für Lebensmitteltechnik auch der städtische Schlachthof, der seit 1975 nicht nur den Schlachtbetrieb im Landkreis Kulmbach verantwortet, sondern auch für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung steht. Der gelernte Landwirtschaftsmeister Dirk Grühn führt den Betrieb seit zehn Jahren.
Wie er bei der Führung deutlich machte, steht die Verarbeitung von Fleisch immer wieder in der Kritik. Besonders bei Fleisch sei es deshalb wichtig, ein höheres Bewusstsein für Qualität und Nachhaltigkeit zu entwickeln. Und das funktioniere nur über die Vermittlung von Wissen. "Wissen über die Herkunft, die Herstellung und Verarbeitung von Fleisch schafft ein stärkeres Bewusstsein und letztendlich auch größeren Genuss", so Grühn. Seit 2011 ist der Schlachthof bio-zertifiziert. "Neben den großen Herstellern, ermöglichen wir so auch kleineren, lokalen Landwirten und Bio-Bauern die Produktion hochwertiger Lebensmittel." red