Insgesamt 275 Jahre Feuerwehrdienst
Autor: Michael Stelzner
Großheirath, Dienstag, 26. November 2019
Die Gemeinde Großheirath versteht es, ihre langjährigen und verdienten Feuerwehrleute im besonderen Maße zu würdigen. Bei einem feierlichen Ehrungsabend in der Aula der Schule wurden die Floriansjünge...
Die Gemeinde Großheirath versteht es, ihre langjährigen und verdienten Feuerwehrleute im besonderen Maße zu würdigen. Bei einem feierlichen Ehrungsabend in der Aula der Schule wurden die Floriansjünger für 25 und 40 Jahre aktiven Dienst mit Feuerwehrehrenzeichen ausgezeichnet. Insgesamt 275 Jahre Feuerwehrdienst wurde an diesem Abend von den höchsten Stellen gewürdigt. Dabei sorgte der Gemischte Chor des Gesangvereins Großheirath unter der Leitung von Horst Angermüller zusammen mit Professor Walter Strohmeier, der den Chor auf dem elektronischen Klavier begleitete, für den festlichen Rahmen.
"Wir ehren heute keine Karteileichen, sondern engagierte Wehrleute, die sich um die Gemeinschaft verdient gemacht haben", betonte Bürgermeister Udo Siegel zu Beginn seiner Laudatio. Alle geehrten Wehrleute seien in ihren Wehren sehr aktiv. Die Wehren in der Gemeinde hätten einen hohen Leistungsstand, die Anforderungen gingen weit über den Feuerschutz hinaus. Es seien mehr technische Hilfeleistungen als Brandeinsätze zu verzeichnen, stellte Siegel fest, der selbst aktiver Wehrmann ist. Dazu gehörten Einsätze bei Unfällen und in der Katastrophenhilfe, wie Wasser aus vollgelaufenen Kellern pumpen, sowie die Tunnelbasiseinheiten in der Gemeinde. Aber auch die kleinen Wehren seien besonders gefordert. Siegel nannte als Beispiel einige Einsätze aus der Vergangenheit, wo auch die kleineren Wehren ihre Leistungsfähigkeit bewiesen haben.
Er ging weiter auf den Wandel in den Feuerwehren in den vergangenen 40 Jahren ein. So habe keine Wehr in der Gemeinde Großheirath vor 40 Jahren ein selbstfahrendes Fahrzeug besessen. Allen Wehren habe nur ein Tragkraftspritzenanhänger zur Verfügung gestanden. Jetzt verstärkten in der Gemeinde zwei wasserführende Fahrzeuge, die auch mit den Geräten für den schweren Atemschutz ausgestattet sind, den Brandschutz.
"Wir brauchen Euch"
"Die Jubilare haben sich der stetigen Aus- und Fortbildung in all den Jahren gestellt, dies ist aufgrund der modernen Technik auch notwendig und wichtig. Deshalb haben die Geehrten oft auf Freizeit und Nachtruhe verzichtet. Leider stoßen die Einsätze bei vielen Arbeitgebern auf Unverständnis", sagte Siegel. Das sei ein Umstand, den er sehr bedauere. Die ausgezeichneten Wehrleute seien keine Einzelkämpfer, sondern stünden für eine intakte Kameradschaft in den Wehren. "Alle sind große Vorbilder für die Jugend", betonte Siegel und rief die Wehrleute mit "Wir brauchen Euch" dazu auf, weiterhin ihren Mann in den Gemeindefeuerwehren zu stehen.
Der stellvertretende Landrat Rainer Mattern lobte das langjährige Engagement der ausgezeichneten Wehrleute. Er ging auf die immense Weiterentwicklung der Feuerwehrtechnik ein, mit der sich die ausgezeichneten Floriansjünger in all den Jahren beschäftigt hätten. Auch der Landkreis unterstütze den Feuerschutz in hohem Maße, deshalb habe man auch Drehleitern angeschafft. Aber auch die Kinderfeuerwehren würden vom Landkreis unterstützt. Er hoffe, dass man die Kinder für die Feuerwehr begeistern könne, sagte Mattern. Und wenn es gelinge, einmal Ehrungen für eine 60-jährige Mitgliedschaft vorzunehmen, "dann haben wir wirklich was gekonnt", fügte Mattern hinzu. Er machte weiterhin darauf aufmerksam, wie wichtig und notwendig die kleinen Wehren seien, bedeutsam auch für die Dorfgemeinschaft. Mit den Ehrungen werde auch die gute Stimmung in den Wehren deutlich. Man ehre mit diesen Jubilaren auch die gesamte Wehr, wie Mattern besonders betonte.
Auch Manfred Lorenz, der Kreisbrandrat des Landkreises Coburg, stellte die Notwendigkeit der kleinen Ortswehren mit ihren Tragkraftspritzenanhängern heraus. Aber auch die Landwirte würden gebraucht. Der KBR nannte einige Einsätze, wo die Schlepper der Landwirte einen sehr wichtigen Beitrag zur Brandbekämpfung geleistet haben. Man müsse Zeichen setzen und die Weichen für die Zukunft stellen. "Die Feuerwehr ist kein Selbstläufer", sagte Lorenz. Für die Werbung neuer Wehrleute sei jeder verantwortlich. Lorenz sagte, der Feuerwehrdienst sei auch für Quereinsteiger geeignet. Im kommenden Jahr wolle man insbesondere die Frauenarbeit verstärken und mehr Frauen für die Wehren gewinnen. Er hoffe außerdem, dass die Jubilare der Feuerwehr treu bleiben.
Kreisbrandinspektor Reinhard Hartung sowie die Kommandanten der Wehren aus Buchenrod, Eberhard Seidel, und Watzendorf, Johannes Wawrzinek, hatten die passenden Laudationes parat. Dabei wurden unzählige Fortbildungen, Ämter und Leistungen der verdienten Wehrleute aufgezählt.