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Innovation auf dem Autohof: In Geiselwind kann man jetzt auch Wasserstoff tanken


Autor: Pauline Lindner

Geiselwind, Freitag, 11. Sept. 2015

von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner Geiselwind — 2,11 Kilogramm; Preis: 20,05 Euro zeigt die Zapfsäule auf dem Gelände des Autohofs Strohofer in Geiselwind an, genauer gesagt...
Moritz Strohofer an der neuen Wasserstoff-Zapfsäule Foto: Pauline Lindner


von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner

Geiselwind — 2,11 Kilogramm; Preis: 20,05 Euro zeigt die Zapfsäule auf dem Gelände des Autohofs Strohofer in Geiselwind an, genauer gesagt: die Wasserstoff-Zapfsäule. Ein Besitzer eines Brennstoffzellen-Fahrzeugs hat einen halben Tank voll nachgefüllt, denn etwa vier Kilogramm fassen die Behälter der inzwischen serienmäßig hergestellten Autos.
Die Wasserstofftankstelle im Steigerwald schließt eine Lücke im Netz zwischen München, Stuttgart und Frankfurt. "Als Europas größter Autohof haben wir die Verpflichtung, auf dem neuesten technischen Stand zu sein", sagt Moritz Strohofer. Die Firma Strohofer ist und will führend im Tankstellenbereich bleiben. Deshalb hat sie neben einer Vielzahl von Kraftstoffen für Otto- und Dieselmotoren mehrere normale Ladestationen für Elektrofahrzeuge und auch einige Tesla-Schnellladestationen (Supercharger) auf ihrem Gelände installiert. Und eben die Wasserstoff-Zapfsäule. "Das Netz wird wachsen. Man muss den Platz haben, aber auch den Willen, innovativ zu handeln".
Partner für Strohofer sind die Tankstellenfirma Total, Linde und Mercedes. Sie haben sich zur Clean Energy Partnership zusammen geschlossen. Total betreibt sieben der 18 öffentlich zugänglichen Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland.
2010 hat der Stuttgarter Automobilhersteller Mercedes-Benz rund 200 Fahrzeuge seines Brennstoffzellen-Prototyps F 125! hergestellt. 2008 hatte der FCX Clarity des japanischen Autokonzerns Honda die Serienreife erreicht. Toyota erprobt in Tokio die Alltagstauglichkeit von Brennstoffzellen-Fahrzeugen, unter anderem mit dem in Großserie produzierten Mirai.
In Europa wurden in den letzten zwölf Monaten rund 25 000 Brennstoffzellen-Autos neu zugelassen; in Deutschland über 4500. Die Steigerungsrate liegt bei über 400 Prozent. In absoluten Zahlen sind das nur wenige Fahrzeuge, legt man eine jährliche Neuzulassungszahl von 13 Millionen Fahrzeugen europaweit zugrunde.
"Die Vernetzung der nationalen H2-Infrastruktur ist der Erfolgsfaktor für die Markteinführung von Elektrofahrzeugen mit Brennstoffzelle", so Herbert Kohler, der Leiter der Konzernforschung bei Daimler. Deshalb investieren die Stuttgarter nicht nur in die nächste Fahrzeuggeneration, sondern auch in den Ausbau eines flächendeckenden Tankstellennetzes in Deutschland.