Innenminister Herrmann will Tourismus weiter voranbringen
Autor: Carmen Schwind
Pretzfeld, Mittwoch, 17. März 2021
In Limone am Gardasee erfuhr Johannes Haas, Inhaber der gleichnamigen Pretzfelder Edelbrennerei, dass hoher Besuch ins Haus stehe. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hatte sich angesagt. "Er hat a...
In Limone am Gardasee erfuhr Johannes Haas, Inhaber der gleichnamigen Pretzfelder Edelbrennerei, dass hoher Besuch ins Haus stehe. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hatte sich angesagt.
"Er hat auf Messen immer wieder mal angedeutet, dass er sich unsere Brennerei anschauen möchte. Dass er jetzt wirklich kommt, freut uns natürlich", sagte Haas und erzählte, dass er Herrmann, der Vorsitzender des Fränkischen Tourismusverbandes ist, immer wieder bei Veranstaltungen treffe.
"Wir haben da eine sehr gute Zusammenarbeit. Doch natürlich muss man als Unternehmer immer auch selbst tätig werden und sich präsentieren." In seiner Branche zum Beispiel sei es wichtig, traditionelle Produkte auf neue und frische Art zu präsentieren, denn die Zielgruppe sei jünger geworden.
Pünktlich kam Joachim Herrmann am Mittwoch mit seiner Entourage in der Brennerei an. Haas erklärte seinen Gästen kurz die Anlage und beantwortete Fragen. Zum Beispiel erfuhren die Besucher: "Das Brennen war früher ja Resteverwertung und Haltbarmachen vom Obst."
Haas baut selbst Obst an, kauft aber auch zu, aus der Region. "Das hat sich gut eingespielt. Die Bauern bekommen gutes Geld und wissen, dass ihnen das Obst abgenommen wird. Und ich habe was zum Verarbeiten", berichtet der Brenner. Er findet es aber schade, "dass die Qualität nachlässt".
Sechs Wochen ohne Umsätze
Weiter erzählte Haas, dass er in den ersten sechs Wochen der Corona-Krise keine Umsätze hatte. Dass dann aber über den Online-Versand viele private Stammkunden bestellten. Viele Festivitäten waren wegen Corona ausgefallen und die Gastronomie - an die verkauft er seine Produkte - hatte hohe Einbußen. Haas nutzte die Zeit, um seine Bäume zu pflegen, neue zu pflanzen und einen Bio-Bier-Whisky gemeinsam mit Mike Schmitt, Besitzer der Brauerei Nikl-Bräu, und dem Besitzer des Angushofs bei Ebermannstadt, Thomas Dittrich, zu entwickeln.
"Corona hat eingeschlagen. Das gilt für die ganze Gastronomie", meinte auch Joachim Herrmann und erzählte, dass er vom Berg-Gasthof Hötzelein in Regensberg erfahren habe, dass sich die Umsätze im Juli nur auf 50 Prozent belaufen hätten. Herrmann geht davon aus, dass das verlorene Einkommen in der Gastronomie in diesem Jahr nicht mehr aufgeholt werden könne.