Druckartikel: In Wolfersgrün führt der Großvater alle hinters Licht

In Wolfersgrün führt der Großvater alle hinters Licht


Autor: Michael Wunder

Wolfersgrün, Sonntag, 20. März 2016

Die Theaterfreunde Wolfersgrün haben mit ihrem aktuellen Stück "Opa, es reicht" einmal mehr einen Volltreffer gelandet. Am Samstag ging im Bergschloss die l...
Bauer Paul (Alexander Löffler, rechts) hat es mit seiner äußerst geizigen Frau Magda (Diana Schütz, links daneben) nicht leicht. Als das Ehepaar Grabemann (Kerstin Braunersreuther und Holger Brehm) aus der Stadt unfreiwillig auf dem Bauernhof landet, prallen zwei Welten aufeinander.  Foto: Michael Wunder


Die Theaterfreunde Wolfersgrün haben mit ihrem aktuellen Stück "Opa, es reicht" einmal mehr einen Volltreffer gelandet. Am Samstag ging im Bergschloss die letzte ausverkaufte Vorstellungen über die Bühne. Die Besucher waren aus dem Häuschen und geizten nicht mit Beifall.


Regisseur besteht Feuertaufe

Keine Frage: Regisseur Udo Braunersreuther hat die Feuertaufe bestanden. Ihm ist es bestens gelungen, in die Fußstapfen seines Vorgängers Wolfgang Eidloth zu treten, wobei der langjährige Leiter Wolfgang Eidloth "seiner" Truppe weiter mit Rat und Tat zur Seite steht.
Die Theaterfreunde präsentierten ein unterhaltsames und zugleich kurzweiliges Stück mit einem gleichermaßen aufwendigen wie einzigartigen Bühnenbild (Rüdiger Walter).
Einen von vielen schauspielerischen Höhepunkten lieferte Holger Brehm, der als Heinz Grabemann mit seinem preußischen Dialekt bei so manchem Besucher den Eindruck hinterließ, er könne gar kein Einheimischer sein.
Im Stück selbst geht es nicht zuletzt um das Zusammenleben verschiedener Generationen und die damit häufig verbundenen Herausforderungen.
Und so hat es Bauer Paul (Alexander Löffler) wahrlich nicht leicht. Er leidet nicht nur unter seiner äußerst geizigen und dominanten Frau Magda (Diana Schütz), die wie eine Furie durch den Tag und über die Bühne fegt, sondern letztlich auch unter den Streichen von Großvater Karl (Eberhard Braunersreuther), der ein Zufallsereignis geschickt nutzt, um reichlich Verwirrung zu stiften.
Während Bauer Paul förmlich zu verzweifeln droht, schimpft die sparsame Magda über nahezu jeden, der ihr in die Quere kommt. Dies liegt nicht zuletzt am verschwenderischen Karl, der sein Leben in vollen Zügen genießt und bei Magda ihre tiefste Angst weckt, sie könnte ums Erbe gebracht werden.


Streiche und Schlehenlikör

Hinzu kommt, dass ein Einbrecher Magda und Paul bestiehlt, Opa Karl niederschlägt, mit dessen Motorrad flüchtet und dabei einen schweren Unfall verursacht. Während alle glauben, dass Opa Karl im Krankenhaus liegt und an den Unfallfolgen zu sterben droht, nutzt dieser die Gelegenheit, um ganz eigene Ziele zu verfolgen. Dies tut er mit einer gehörigen Portion List und diversen Streichen. Dass dabei seine Frau Lena (Marianne Hannweber) einen etwas senilen Eindruck hinterlässt, macht es zwar für die Familie nicht gerade leichter, doch Opa Karl weiß die Situation für seine Zwecke geschickt zu nutzen. Ein Versicherungsvertreter (Jörg Deuerling), den wiederum Oma Lena schier zur Verzweiflung bringt, scheint das Kraut gar fett zu machen. Obwohl er eigentlich eine freudige Nachricht im Gepäck hat, kann er sie nicht zuletzt wegen Omas Schlehenlikör lange Zeit nicht loswerden.
Als auch noch das Ehepaar Grabemann (Holger Brehm und Kerstin Braunersreuther) versucht, von Paul und Magda Schmerzensgeld zu verlangen, ist das Chaos perfekt. Dazu tragen nicht zuletzt Enkelin Sylvia (Janine Reichwein) und deren vermeintlich italienischer Freund Thomas (Tobias Hentschel) mit scheinbaren Verbindungen zur Mafia bei.